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Finanzministerium sorgt für Panikverkäufe bei Immobilienfonds

Am heutigen Donnerstag mussten die Gesellschaften SEB und Kan Am ihre Fonds wegen starker Abflüsse schließen.

Nachdem bereits bisher schon neun Immobilienfonds mit einem Volumen von rund 20 Mrd. Euro geschlossen sind, verschärft sich die Krise der offenen Immobilienfonds damit weiter.

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hatte aufgrund der bisherigen Schließungen bereits im März eine Reform angekündigt. Das am Montag nun vorgelegte Diskussionspapier sieht nun vor, dass Anleger frühestens nach zwei Jahren ihre Anteile an offenen Immobilienfonds verkaufen können und zudem eine Kündigungsfrist von 24 Monaten einhalten sollen.

Ferner sollen die Fonds den Wert ihrer Immobilien im Anteilspreis nur noch zu 90% ausweisen. Damit soll verhindert werden, dass Anleger durch Abwertungen Einbußen erleiden.

Zwar handelt es sich bei dem vorgelegten Katalog nur um ein Diskussionspapier, doch haben wohl viele – insbesondere institutionelle – Anleger, lieber die Reißleine bei ihren Fondsinvestments gezogen. Gerade mit dem bislang beliebten Ersatz für Geldmarktfonds zur Anlage kurzfristiger Liquidität dürfte es bereits jetzt vorbei sein.

Auch wenn sich der Diskussionscharakter des Papiers relativ schnell klarstelle, so Marktbeobachter, wisse die Branche nun in welche Richtung das Ministerium denke. Daher könne ein Dominoeffekt auf weitere offene Fonds nicht ausgeschlossen werden. „Wenn Ministerium und Verband hier nicht schnell in eine anderen Richtung lenken, dann geht hier schnell das Licht aus“, so ein Real Estate-Consultant gegenüber IPE Institutional Investment.