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„Die skandinavischen Volkswirtschaften stehen nicht erst seit gestern gut da“

IPE D.A.CH Chefredakteur Frank Schnattinger sprach mit Erich Schilcher, Geschäftsführer der AGATHON CAPITAL und der AGATHON CAPITAL SCHWEIZ, über die Vorteile von Investments in den skandinavischen Ländern und insbesondere warum insbesondere Schwedische Anleihen oben auf der Agenda stehen sollten.

Erich Schilcher

IPE D.A.CH: Herr Schilcher, Warum sind die skandinavischen Länder wie Schweden so ein spannender Zielmarkt für Investoren?
Schilcher: Grundsätzlich müssen wir immer zunächst auf den Rahmen für mögliche Investments blicken. Die skandinavischen Volkswirtschaften stehen nicht erst seit gestern gut da, wie beispielsweise ein Blick auf die Verschuldungsquote zeigt. Diese liegt in Schweden gerade einmal 30%, ähnlich sieht es in Norwegen oder Dänemark aus. In der Eurozone ist die Quote fast dreimal so hoch. Die Unternehmen zeichnen sich durch eine außergewöhnliche Innovationskraft aus. Die Folge des ausgeprägten New Economy-Gedanken ist unter anderem auch eine deutlich höhere Digitalisierung im Vergleich des europäischen Wettbewerbs. Die Attraktivität der lokalen Wirtschaft wird zudem durch ein hohes Niveau an politischer und sozialer Stabilität verstärkt. Ohne ins Detail zu gehen, wird schnell deutlich, welche attraktive Optionen der Markt bereithält. Je nach Risikobereitschaft können Investoren über Aktien und/oder Anleihestrategien ihr Portfolio mit einer Spezialität weiter diversifizieren und auch die Sicherheit im Gesamtportfolio erhöhen.

IPE D.A.CH: Was sollten interessierte Investoren über den schwedischen Markt wissen?
Schilcher: Wichtig zu erwähnen ist, dass es insbesondere im Anleihesegment die ein oder andere Besonderheit gibt. In Schweden besteht der Markt im Wesentlichen aus Unternehmensanleihen, Staatsanleihen sind eher rar gesät und für Investoren schwer zugänglich. Genau darin besteht aber die Chance der Investoren. Aufgrund der Qualität der Unternehmen, gibt es sehr viele attraktive Bonds, wobei hier Floating Rate Notes die mit Abstand dominierende Variante sind. Gerade bei Anleiheinvestments ist es zudem ratsam, auf einen lokal ansässigen Asset Manager zu setzen, der eine jahrzehntelange Erfahrung auf seinem Heimatmarkt und eine sehr gute Vernetzung zu den Unternehmen hat. Denn in Schweden sind viele der Unternehmensanleihen nicht gerated und ein direkter Zugang und ein regelmäßiger Informationsaustausch zwischen Unternehmen und Fondsmanagement daher von sehr hoher Relevanz, um das Portfolio bestmöglich zusammenzustellen.

IPE D.A.CH: Sie sprachen die Relevanz des Netzwerks an. Mit wem arbeiten Sie zusammen?
Schilcher: Unser Partner ist die IKC Capital AB. Der lokale Asset Manager ist schon seit vielen Jahren mit unterschiedlichen Strategien auf seinem Heimatmarkt aktiv und managt in verschiedenen Fondsstrategien knapp 800 Mio. Euro. Die angelegten Gelder stammen überwiegend von einheimischen Anlegern. Aufgrund des erfolgreichen Fondsmanagements, ein Großteil der Produktpalette ist bei Morningstar mit 4 oder 5 Sternen ausgezeichnet, sind die Strategien aber auch für ausländische Investoren sehr interessant und für Investitionen offen.

IPE D.A.CH: Blicken wir in die Praxis. Der Flagschifffonds der IKC ist der IKC Avkastningsfond. Wie sieht die Strategie hier konkret aus?
Schilcher: Die Strategie des IKC Avkastningsfond ist eigentlich recht simpel und transparent. Das Fondsmanagement investiert in Anleihen von schwedischen Unternehmen. Die Diversifikation spielt eine zentrale Rolle. Investiert wird in über 240 Papiere mit kurzen Laufzeiten, im wesentlichen Floating Rate Notes, von knapp 160 verschiedenen Emittenten. Die Strategie ist hauptsächlich auf die Sicherheit der Emittenten fokussiert. Durch den Schwerpunkt auf Floating Rate Notes wird das Zinsänderungsrisiko geringgehalten. Ziel des Fondsmanagements ist eine Rendite, die zwei bis drei Prozent über dem Zins der Schwedischen Nationalbank liegt.

IPE D.A.CH: Konnten diese Ziele auch erreicht werden?
Schilcher: Der Fonds hat in den letzten zehn Jahren knapp 30% erzielt. In einem von Niedrigzinsen geprägten Umfeld entspricht dies nicht ganz 3% p.a. Dabei war die Entwicklung in 84% der Monate positiv. Insgesamt hat der Fonds ein Volumen von über 285 Mio. Euro.

IPE D.A.CH: Bleibt das Währungsrisiko. Wie schätzen Sie die schwedische Krone ein?
Schilcher: Das vorhandene Währungsrisiko sollten Investoren aktuell als Chance wahrnehmen, da die Krone in Zukunft wieder an Stärke gewinnen könnte. Und im Gegensatz zu vielen anderen Währungsoptionen zur Portfolioallokation verfügt die schwedische Krone über eine grundsätzliche Stabilität.

IPE D.A.CH: Nicht selten gibt es für institutionelle Investoren enge Vorgaben, wenn es um das Thema Nachhaltigkeit geht. Könnte dies zum K.O-Kriterium werden?
Schilcher: Nein, auf keinen Fall. Wenn es um Nachhaltigkeit und ökologische Entwicklung geht, ist Schweden aus meiner Sicht ganz vorn mit dabei, wie auch verschiedene Rankings belegen. Beispielsweise sind alle IKC-Produkte als Artikel 8-Fonds klassifiziert. Die IKC selbst ist Mitglied im SWESIF, einer lokalen Organisation für nachhaltiges Investieren in Schweden, sowie Unterzeichner der Principles for Responsible Investments. Und alle Fondsmanager und damit alle aufgelegten Fondsstrategien unterliegen mehrseitigen Richtlinien hinsichtlich nachhaltiger Investitionen.

IPE D.A.CH: Vielen Dank für die spannenden Einblicke!