IPE Institutional Investment: Jack, wie würden Sie ganz grundsätzlich die Investitionsbereitschaft institutioneller Investoren beim Thema Real Estate beschreiben?
Jack Foster: Die Investitionsbereitschaft ist ganz sicher gegenüber dem Vorjahr gestiegen, allerdings höre ich grundsätzlich Themen wie Core evtl. Core+. Das Thema Sicherheit wird also immer noch ganz groß geschrieben.

IPE Institutional Investment: Bevorzugen Sie noch immer Asien als Investmentmarkt?
Jack Foster: Asien ist nach wie vor ein sehr attraktiver Markt. Allerdings sehen wir auf der Einkaufsseite mittlerweile ähnliche Chancen in den USA bzw. auch in Teilen von Europa.

IPE Institutional Investment: Ganz grundsätzlich gefragt – ist die Finanzkrise am Immobilienmarkt im Wesentlichen überstanden.
Jack Foster: Lassen Sie es mich folgendermaßen formulieren, es gibt Licht am Ende des Tunnels, aber viele Probleme bleiben – gerade in der Immobilienbranche. So gab es in den vergangenen 12-18 Monaten durchaus eine Art Reinigungsmechanismus, da doch einige Banken ihr Portfolio bereinigen mussten. Negativ für eine grundwegs positive Einschätzung sehe ich noch die Skepsis der Investoren in Europa, die Probleme der USA den Bankensektor zu bereinigen und in Asien im speziellen die Angst vor einer möglichen Immobilienblase in China und das Problem in Japan mit Distressed Loans. Verstehen Sie mich nicht falsch, ich sehe den Markt durchaus konstruktiv positiv, aber man sollte diese Faktoren im Auge behalten.

IPE Institutional Investment: Lassen Sie uns über die einzelnen Regionen sprechen. Sie haben die mögliche Immobilienblase in China bereits angesprochen…
Jack Foster: Ich denke es ist wichtig zu unterscheiden zwischen einer großen Immobilienblase, die beim Platzen Chinas Volkswirtschaft erheblich beschädigen wird und kleineren lokalen Immobilienblasen, die wir bei Franklin Templeton als wahrscheinlich erachten.  Den großen Knall halten wir nach heutigem Stand in China für ausgeschlossen. Im Gegenteil, auch China bietet Investoren aktuell – gerade im Developmentbereich – durchaus Chancen. Vorsichtiger sind wir in Asien dagegen derzeit in Indien – ein hochkomplexer Markt, den man derzeit nicht unbedingt in der Allokation haben muss.

IPE Institutional Investment: Wie sieht es in den USA aus?
Jack Foster: Wir fokussieren uns auf die West- und Ostküste. An der Westküste ist der Industrial-Bereich interessant, an der Ostküste wieder der Office-Markt in New York. Unabhängig davon sind viele Immobilienaktien (REITs) wieder in einer deutlich besseren Verfassung als noch vor einiger Zeit. Sie haben die Markterholung genutzt um sich zu Rekapitalisieren und dürften in den kommenden Jahren vielfach zu den Gewinnern zählen.

IPE Institutional Investment: Ein kurzes Wort zu Europa…
Jack Foster: Sie können hier von Nord nach Süd gehen. Wenn Sie im Norden anfangen haben Sie die besten Märkte gesehen, die Nordics und Großbritannien. Frankreich und Deutschland bieten selektiv Chancen, aber man muss genau hinsehen. Die Finger würde ich weiterhin von Süd- und Südosteuropa lassen.

IPE Institutional Investment: Wie gehen Sie aktuell an Investments heran?
Jack Foster: Core-Immobilien sind aktuell meist nur teuer zu haben, d.h. die Kunst ist unter dem Radar zu fliegen und kleinere Transaktionen „off-market“ zu tätigen. Wir denken, dass sich Value-Added-Immobilien stärker rentieren.


IPE Institutional Investment: Letzte Frage – wo sehen Sie den Vorteil von Fund-of-Funds im aktuellen Umfeld?
Jack Foster: Fund-of-Funds geben Ihnen als Investor die Möglichkeit den Markt in seiner Breite zu erreichen. Angesichts der skizzierten Umstände ist das noch immer die beste Diversifikation, bei Erhaltung aller Chancen.

IPE Institutional Investment: Vielen Dank für diese Ausführungen!

---
Anmerkung der Redaktion:
Mehr zum Thema Multimanager Private Equity Real Estate Fonds lesen Sie auch in dem angehängten pdf.