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bfinance-Umfrage: Infrastrukturinvestoren stellen hohe Rendite-Erwartungen

Die unter großen Infrastrukturanlegern durchgeführte Umfrage liefert eine Momentaufnahme der Anlegerstimmung im Segment. Die befragte Anlegergruppe setzt sich dabei hauptsächlich aus großen Managern zusammen, die direkt in Infrastrukturprojekte investieren.

Infrastrukturobjekt Brücke

bfinance lud dabei 15 Infrastrukturfonds ein, an der Umfrage teilzunehmen. Etwa die Hälfte (53%) kann eine über 10-jährige Erfahrung auf dem Gebiet der Infrastruktur vorweisen. Ein Großteil der Befragten (60%) verwaltet ein Kapital von über 1 Mrd. Euro und 27% sogar mehr als 2 Mrd. Euro. Weitere 20% verfügen über ein verwaltetes Vermögen von 500 Mio bis 1 Mrd. Euro. Die meisten Fondsmanager sitzen in Großbritannien, gefolgt von Frankreich, den USA und Australien. Der Großteil der Fonds ist in Luxemburg registriert, gefolgt von Großbritannien und Australien. 46% nennen Europa als primären geografischen Geschäftsbereich, 20% Amerika; 27% investieren global und 7% in sonstige Länder.

66% der Teilnehmer geben an, dass sie keine Absichten haben, in aufstrebende Märkte zu investieren. Bei der Frage, ob die USA oder Europa die besseren Möglichkeiten für Infrastrukturanlagen präsentieren, favorisieren 73% Europa. 67% der Befragten halten einen geschlossenen Fonds für die geeignetste Fondsstruktur im Bereich Infrastruktur und 60% sehen zehn bis zwölf Jahre als optimale Fondslaufzeit.

Vikram Aggarwal, Senior Associate bei bfinance erklärt dazu: „Wir beobachten gerade bei Pensionsfonds und anderen institutionellen Anlegern ein wachsendes Interesse für Infrastruktur. Dies erklärt sich hauptsächlich aus dem Potential des Sektors, langfristige, prognostizierbare, oft inflationsgekoppelte Cashflows zu liefern und auf die Möglichkeit, große Kapitalbeträge zu investieren.“

Die Befragten gaben an, im Vergleich zu 2007 entweder die gleichen oder höhere Renditen aus ihren Infrastrukturanlagen zu erwarten. Gut zwei Drittel gehen mittlerweile von jährlichen Renditen von 10-15% (nach Gebühren) aus.

Die Ergebnisse zeigen auch, dass die Darlehensgeber bei der Senkung des Zielverschuldungsgrads nach der Kreditkrise konservativer geworden sind. Dies bestätigten 53% der Anleger. Auch erklärten 60% der Anleger, dass der Zugang zu Fremdkapital schwieriger ist, als der Zugang zu Eigenkapital.

Nur 33% der Befragten veröffentlichen die geschätzte Gesamtkostenquote für ihre Anlageinstrumente. 54% veröffentlichen sie nicht, 13% waren sich nicht schlüssig.

„Infrastruktur weist im Gegensatz zu anderen Anlagekategorien eine unterschiedliche Gebührenstruktur auf. Dadurch werden die Kosten für Anleger weniger transparent und somit die korrekte Berechnung der zu erwartenden Rendite schwieriger. Für die Anleger ist es wichtig zu verstehen, mit welcher Teilmenge der Anlagekategorie sie es zu tun haben, da nicht jedes Infrastruktur Investment gleich ist. Gleichzeitig muss man wissen, dass sich die erhobenen Gebühren proportional zum Investitionsniveau und zu den zugrundeliegenden Risiken verhalten. Beispielsweise sollte man keine Zahlung einer 2/20 PE-Gebührenstruktur für Anlagen in Mature-/Brownfield-Assets erwarten“, so Aggarwal von bfinance.

„Wir sind der Meinung, dass die breit angelegte Definition von Infrastruktur - die alles von Investitionen in Mautstraßen, öffentliche Versorgungsunternehmen oder soziale Infrastruktur bis hin zu Flughäfen und Anlagen in Greenfield-Projekte mit erneuerbaren Energien bedeuten kann - es dem Anleger manchmal nicht leicht macht, die zugrundeliegenden Risiken, mit denen er es tatsächlich zu tun hat, zu verstehen. Die jüngste Kreditkrise hat gezeigt, dass sich die Anlagekategorie nicht vollkommen unabhängig zum Konjunkturzyklus verhält, wie Anleger oftmals versucht sind zu glauben. Die spezielle Beschaffenheit, die häufig mangelnde Gebührentransparenz und das Fehlen eines zuverlässigen Anlegerverbandes (wie z. B. INREV für Immobilien), um die branchenweit besten Praktiken zu fördern, wirkt sich hinderlich auf weitere institutionelle Investments aus, auch wenn die Anlagekategorie offensichtlich verlockend scheint.  Interessanterweise ergab unsere Umfrage, dass ein Fehlen an Kompetenz das größte Hindernis für Anleger bei der Wahl der Anlagekategorie darstellt“, fügt er hinzu.