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Betrachtungen zum Private Equity-Geschäft, 3. Teil

In den vorhergegangenen Artikeln haben wir die Vorteile von Private Equity dargestellt, die Anlagekategorie jedoch auch kritisch hinterfragt. Darüber hinaus wurden Wege aufgezeigt, wie man am besten Zugang zu diesem Marktsegment findet. Heute besprechen wir einige der Hauptkriterien, die bei der Anlage in die Private Equity Anlageklasse beachtet werden müssen.

Mögliche Fallstricke: Im Folgenden finden sich einige Betrachtungen, die Denkanstöße für die Verantwortlichen bei Vorsorgeeinrichtungen und andere Entscheider liefern sollen.

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Für den richtigen Zugang zum Markt muss Eigeninitiative ergriffen werden. Da der Private Equity Markt sehr groß ist mit weltweit Tausenden von Fondsmanagern sehr groß ist, ist die Wahl des Managers zwar sehr zeitaufwendig, gleichzeitig aber von entscheidender Bedeutung. Ein vorausschauender, researchorientierter Ansatz bei der Managerauswahl sorgt dafür, dass das nächste Privatplatzierungsmemorandum (das Dokument, das Private Equity Manager zur Verfügung stellen, um die gewählte Investitionsstrategie sowie die eigenen Kompetenzen darzustellen) nicht ein besseres Angebot enthält als jener Fonds, den man gerade gezeichnet hat. Natürlich wird jeder Manager, der einen Investor im Rahmen des Fondsplatzierungsprozesses besucht, behaupten, einen proprietären Zugang zu Transaktionen zu haben und in der Lage zu sein, Renditen im oberen Quartil zu erzielen.

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 Geduld üben. Private Equity ist ein langfristiges Geschäft, d.h., wenn ein Investor keinen langfristigen Anlagehorizont in Bezug auf diese Anlagekategorie hat, dann sollte er den Fokus (und das Kapital) auf etwas anderes richten. Außerdem sollten Investoren kein Market Timing probieren oder Modewellen nachjagen; viel Kapital, das in einen Subsektor fließt, ist üblicherweise ein Zeichen dafür, dass die Renditen in Zukunft schwach sein werden. Während Market Timing nicht angeraten ist, sollte Private-Equity von institutionellen Anlegern mit einem aktiven Investor Approach angegangen werden und nicht bloß über einen Allokationsprozess. Das erfordert eine gewisse Flexibilität in der Planung und bei den Allokationszielen, beim Erhöhen oder Senken von Zeichnungsverpflichtungen in einem bestimmten Jahr, je nachdem welche Möglichkeiten sich bieten, und je nach Attraktivität von Managern, die gerade Fonds raisen. Manager werben typischerweise alle drei bis fünf Jahre Mittel für einen neuen Fonds ein und die besten Möglichkeiten werden sich nicht schön verteilt über die Jahre ergeben, sodass der Plan für Zeichnungsengagements nicht einen strikten, proportionalen jährlichen Betrag vorsehen sollte. Schließlich sollte man sich beim Erreichen von Allokationszielen in Geduld üben, da es Zeit braucht, bis man ein hochqualitatives Portfolio aufgebaut hat. 

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 Vermeidung von Renditevernichtung durch Überdiversifikation. Wie bereits erwähnt wurde, sind mittlere Renditen im Private Equity wesentlich geringer als die Rendite von Private Equity im oberen Quartil. Die Diversifikation über Lebenszyklus (Venture Capital, Buyout etc.), Geografie (USA, Europa, andere Regionen), Branche (Produktion, Konsumentenbereich, Technologie, Gesundheitswesen etc.) und Vintage (Jahr der Lancierung) ist eine Notwendigkeit. Die meisten Private Equity Investoren (mit Ausnahme der ganz großen Pensionsfonds) können ein vernünftiges Maß an Diversifikation durch Engagement bei einer relativ kleinen Anzahl von Private Equity Managern erreichen. So kann ein sorgfältig ausgewähltes Portfolio von 20 Private Equity Managern höchstwahrscheinlich einen Zugang zu mehr als 400 Beteiligungsfirmen schaffen (mit der damit einhergehenden Diversifikation nach Lebenszyklus, Geografie, Branche und Lancierungsjahr) und die Gefahr beseitigen, dass man sich eine indexartige, am mittleren Wert orientierte Rendite einkauft. Ein weiterer Punkt besteht darin, dass man aus dem Gesichtspunkt der Investitionskontrolle beim Aufbau des eigenen Private Equity Programms als Investor den gleichen Maßstab anlegen soll, wie beim Investmentmanager, nämlich dass man nur in so viele Unternehmen investieren soll, wie man handhaben kann. Eine kleinere Anzahl von Private Equity Anlagen hilft dem Investor dabei, bessere und stärkere Beziehungen zu den Managern in seinem Portfolio aufzubauen.

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Einsatz von ausreichenden Ressourcen und, bei Bedarf, externen Beratern. Da die Identifikation und der Zugang zu den besten Managern im Private Equity Bereich schwieriger ist, als zu Investmentmanagern in den regulierten Märkten, kann man leicht den Ressourceneinsatz unterschätzen, der notwendig ist, um ein erfolgreicher Investor zu sein. Ein erfahrener, spezialisierter Berater oder Dachfondsmanager kann, je nach Situation des Investors, eine wertvolle Hilfe darstellen, in dem er die beim Investor vorhandenen Ressourcen ergänzt und zusätzliche Expertise oder Netzwerke einbringt.

In Marktbedingungen, wie wir sie augenblicklich sehen, konnten in der Vergangenheit im Private Equity Bereich attraktive Investmentmöglichkeiten gefunden werden. Die in letzter Zeit eingeworbenen Investmentpools schaffen vor dem Hintergrund fallender Preise für Beteiligungen günstige Aussichten für zukünftige Investitionen. Während der letzten zwei Abschwungsphasen der Konjunktur in den USA konnten Private Equity Fonds höhere Renditen erwirtschaften.

Wie die Vergangenheit gezeigt hat und die Zukunft bestätigen wird, kann die Performance von sorgfältig ausgewählten Private Equity Anlagen einen signifikanten und wertvollen Beitrag zum Gesamtergebnis des Portfolios eines institutionellen Investors leisten. Diese Anlagekategorie weist jedoch Komplexitäten und Risken auf, die für viele Institutionen, zumindest anfangs, schwer einzuschätzen und zu managen sind. Sie sollte nur von Investoren gewählt werden, die einen langfristigen Anlagehorizont haben und genügend Kapital einsetzen können, um die notwendige Diversifikation zu erreichen. Ein Private Equity Programm erfordert spezifische Expertise ebenso wie dezidierte Ressourcen, um dessen Umsetzung richtig durchzuführen und die höhere Renditeperformance zu sichern, die diese Anlagekategorie eröffnet. Eine Reihe von Beratern und Dachfondsmanagern stehen als Alternative zum Aufbau eines hauseigenen Teams und eigener Expertise zu Verfügung, insbesondere auch, wenn die vorhandenen Investitionsmittel zur Erreichung einer guten Diversifikation im Vergleich gering sind. 


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*) John Hess ist CEO von Altius Associates, einem führenden unabhängigen Manager alternativer Anlagen. Altius verwaltetet Vermögen von über 17 Mrd. US-Dollar, gehört zu den Top-Quartile-Fondsmanagern und wurde eben zum zweiten Male in Folge von dem bekannten englischen Fachmagazin Financial News (http://www.efinancialnews.com) zum Gatekeeper des Jahres gewählt. Altius unterstützt einige der weltweit größten Pensionskassen als Berater und bedient Kunden in Europa, den USA und Australien mit Dienstleistungen, die von 28 Professionals der Büros in London und Richmond/USA betreut werden.

Altius Associates legt derzeit eine Dachfondsfamilie auf, die als traditionelle Partnership strukturiert ist. Auch Investoren mit einer kleinen Private-Equity-Quote, die nicht mit einem global bedeutenden Berater arbeiten können, wird mit den Dachfonds von Altius die Möglichkeit eröffnet, von der großen Erfahrung und dem enormen Erfolg von Altius Associates zu profitieren.

Ansprechpartner für Altius Associates im deutschsprachigen Raum:
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