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Betrachtungen zum Private Equity-Geschäft, 2. Teil

Im letzten Artikel haben wir uns mit den Vorteilen von Private Equity sowie den möglichen Bedenken beschäftigt. Heute betrachten wir die praktischen Überlegungen, die bei der Implementierung eines Private Equity Programms zu bedenken sind.

Praktische Überlegungen: Die Implementierung eines Private Equity Programms differiert je nach Investor:

·         Strategische Allokation – Die Private Equity Allokationen bei institutionellen Investoren variiert stark, reicht von keinem Exposure bis zu mehr als 15% des Anlagevermögens. Investoren müssen bei Festlegung der passenden Zielallokation eine Reihe von Faktoren ausbalancieren. Diese umfassen die Gesamthöhe des Anlagevermögens (beispielsweise kann es mit Blick auf die beschränkte Größe von Fonds für sehr große öffentliche Pensionsfonds schwierig werden, größere Anlagen bei Managern mit Spitzenperformance unterzubringen), die Kosten der Implementierung eines Programms (für kleinere Investoren mit einer geringen Allokation könnten die mit dem Aufbau eines Programms verbundenen Kosten relativ zum Nutzen zu hoch sein), die Frage, ab welchem relativen Renditebeitrag des Private Equity Programms die Gesamtrendite maßgeblich beeinflusst wird, den Grad der Vertrautheit des Managements der Vorsorgekasse mit der Anlagekategorie Private Equity, die Erfahrung und Expertise des Investmentteams sowie den Risikoappetit und die Liquiditätspräferenz des Investors. Für einen Investor, der mit Investitionen in die Assetklasse Private Equity beginnt, kann eine Allokation von 2% ausreichen, um die Gesamtperformance positiv zu beeinflussen, der eine Erhöhung auf etwa 5% folgen sollte, sobald man Erfahrungen mit Private Equity gesammelt hat und sich wohl mit dieser Anlagekategorie fühlt.

·         Richtlinien und Prozesse – Der erste Schritt beim Aufbau eines Private Equity Programms besteht in der Festlegung von Richtlinien und Prozessen, die das Programm regeln. Diese bestimmen die Ziele des Investors, den Investitionsansatz sowie die Restriktionen, die für Anlagen in dieser Assetklasse gelten.

·         Zugang zum Markt – Investoren können in den Private Equity Markt mit drei unterschiedlichen Ansätzen eintreten: (1) Bildung eines hauseigenen Investmentteams, das Fonds für Direktinvestitionen aussucht; (2) Beauftragung eines spezialisierten Private Equity Beraters bzw. Gatekeepers; oder (3) Investition in einen Private Equity Dachfonds (dieser führt dann nach eigenem Ermessen die Anlagen in Einzelfonds durch). Je nach Situation des Investors kann jede dieser Möglichkeiten passend sein, manchmal trifft man auch eine Kombination verschiedener Ansätze an. Die Entscheidung für die eine oder andere Variante ist typischerweise abhängig von der Größe des Programms und den verfügbaren internen Ressourcen. Generell gesprochen sind Dachfonds sehr gut für kleinere Investoren geeignet, die eine Diversifikation erreichen wollen bei gleichzeitig einfacher Programmimplementierung und Administration. Alternativ findet man diesen Ansatz bei größeren Investoren, die ihre Gesamtallokation zugunsten eines speziellen Segments verändern möchten. Im Gegensatz dazu finden es mittlere und größere Investoren am besten, einen Fachberater zu engagieren, um spezifische Aspekte ihrer Programme zu unterstützen. Darüber hinaus kann sich der Marktzugang über die Zeit verändern, z.B. von der Anlage in Dachfonds zur Beratung durch einen Spezialisten, je nachdem, wie die Erfahrung des Investors im Private Equity Bereich zunimmt.

·         Die große Bedeutung eines langfristigen Anlagehorizonts – Im Hinblick auf die vorhin erwähnten Liquiditätseigenschaften von Private Equity ist ein langfristiger Ansatz entscheidend für den Erfolg. Bei Private Equity ist „market timing“ vollkommen unmöglich, da die Fristigkeit von Anlagen 10+ Jahre beträgt. Außerdem ist es wegen der zyklischen Entwicklung des Marktes notwendig, ein ausbalanciertes Exposure nach Jahr der Auflegung („vintage year“ oder Jahr der ersten Investition des Fonds) aufzubauen, um gute Resultate zu erzielen. Beispielweise hätte ein Investor, der ausschließlich in US Venture Capital Fonds investiert hätte, die zwischen 1993 und 1997 geraist wurden, außerordentliche Renditen erzielt, während ein Investor, der in gleichartige Fonds zwischen 1999 und 2000 investiert hätte, froh sein kann, wenn er 80% seines Kapitals zurückbekommt.

·         Die Auswahl geeigneter Manager ist von entscheidender Bedeutung – Im Private Equity Bereich sind die Manager-Auswahl und der Zugang zu den Top-Managern ganz entscheidend, noch wichtiger als im Bereich der organisierten Kapitalmärkte. Während die im Mittel erzielten Private Equity Renditen gut sind, gestalten sich die Renditen der Manager aus dem oberen Quartil besonders attraktiv. Gleichzeitig sind die Renditen der Manager im unteren Quartil sehr schwach, insbesondere wenn man die Illiquidität der Kapitalanlage in Betracht zieht. Die Identifikation und der Aufbau von guten Arbeitsbeziehungen zu Top-Fondsmanagern und die anschließende Investition von größeren Beträgen führen zu beeindruckenden Renditen. Investoren, die nicht über die notwendige hauseigene Expertise verfügen oder keinen Zugang zu Top Performern haben, können sich von erfahrenen Private Equity Beratern oder Dachfonds-Managern unterstützen lassen und damit den notwendigen Zugang beschaffen.  

Wie mögliche Fallstricke bei Anlagen in Private Equity vermieden werden können, wird im nächsten Artikel besprochen.


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*) John Hess ist CEO von Altius Associates, einem führenden unabhängigen Manager alternativer Anlagen. Altius verwaltetet Vermögen von über 17 Mrd. US-Dollar, gehört zu den Top-Quartile-Fondsmanagern und wurde eben zum zweiten Male in Folge von dem bekannten englischen Fachmagazin Financial News (http://www.efinancialnews.com) zum Gatekeeper des Jahres gewählt. Altius unterstützt einige der weltweit größten Pensionskassen als Berater und bedient Kunden in Europa, den USA und Australien mit Dienstleistungen, die von 28 Professionals der Büros in London und Richmond/USA betreut werden.

Altius Associates legt derzeit eine Dachfondsfamilie auf, die als traditionelle Partnership strukturiert ist. Auch Investoren mit einer kleinen Private-Equity-Quote, die nicht mit einem global bedeutenden Berater arbeiten können, wird mit den Dachfonds von Altius die Möglichkeit eröffnet, von der großen Erfahrung und dem enormen Erfolg von Altius Associates zu profitieren.

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