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„Bei den Quant-Fonds trennt sich die Spreu vom Weizen“

Der Publikumsfonds First Private Aktien Global wurde jüngst von Standard & Poor’s auf AA heraufgestuft. Nach Auszeichnungen durch Telos (AA) sowie Sauren (1 Goldmedaille) sieht First Private-Geschäftsführer Richard Zellmann im Gespräch mit IPE Institutional Investment darin eine weitere Bestätigung für den aktiven Investmentprozess und die Performance der vergangenen Jahre.

IPE Institutional Investment: Herr Zellmann, Glückwunsch zur Verbesserung des Ratings – wo sehen Sie die überzeugenden Argumente für S&P?
Zellmann: Ich denke gerade die Performance der Jahre 2009 und 2010 in Kombination, also in zwei sehr unterschiedlichen Jahren, in denen es unter dem Strich nicht einfach war, einen echten Mehrwert zu erzielen, hat S&P überzeugt. Der Fonds konnte in jedem Umfeld outperformen. Im Kategorie-Vergleich überzeugt der First Private Aktien Global auch im laufenden Jahr, in dem er wieder zu den besten Quant-Fonds zählt.

IPE Institutional Investment: Wie sehen Sie die Stimmung für Quant-Fonds insgesamt?
Zellmann: Man kann feststellen, dass die ganze Branche heute mit deutlich mehr quantitativem Know-how arbeitet und sich gleichzeitig die Spreu vom Weizen trennt. Klassische Quants, die oft statisch in Richtung „Value“ tendieren, haben im aktuellen Umfeld zum Teil große Schwierigkeiten. Innovative, flexiblere Quants, die sich nicht an einen Stil ketten, haben dagegen großes Potenzial. Das Umfeld schafft eine weite Dispersion der Bewertungs- und Wachstumskennziffern und damit grundsätzlich ein gutes Umfeld für Stockpicker. Gerade mit quantitativen Ansätzen können sie das globale Anlageuniversum exzellent screenen.

IPE Institutional Investment: Sie sprachen von flexibleren Quants – wie kann man das näher umschreiben?
Zellmann:„Flexibler“ darf nicht heißen, dass Überzeugungen und Prozesse leichtfertig angepasst werden, um gewissermaßen den Krieg von gestern zu gewinnen. Wichtig ist aber, sich gerade im Risikomanagement konsequent weiterzuentwickeln und neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu prüfen. Beispielsweise setzen wir seit 2009 unser Portfolio-Rebalancing dynamischer um, was gerade in turbulenten Marktphasen unsere Reaktionsgeschwindigkeit erhöht und unser Risikoprofil verbessert.

IPE Institutional Investment: Was sagen Sie zu klassischen Trendfolgern?
Zellmann: Auch Trendfolger haben ihre Berechtigung, sind aber oft schwer nachvollziehbar, also weniger transparent. Auch hier ist nicht alles über einen Kamm zu scheren, aber in der Tat bin ich überzeugt, dass fundamentale Wahrheiten gerade jetzt besser greifen.

IPE Institutional Investment: Eine letzte Frage zum Thema Emerging Markets – wie zufrieden sind Sie mit Ihrem Exposure hier?
Zellmann: Die Emerging Markets sind als strategischer Portfoliobaustein nicht mehr wegzudenken. Weil unser Stock-Picking zuvor sehr gut funktioniert hat, bilden wir das Thema seit mittlerweile drei Jahren mit einer eigenen Fondslösung ab. Die Schwierigkeit ist teilweise noch die Datenqualität einzelner Werte. Mittlerweile arbeiten wir allerdings mit einem Universum von mehr als 1.500 Aktien, die eine sehr zuverlässige Datenqualität bieten. Um als Investor Emerging Markets Exposure aufzubauen, muss jedoch nicht zwangsläufig direkt angelegt werden: Es gibt international mit Sicherheit knapp 100 attraktive Titel, die zwar eindeutig den entwickelten Märkten zugerechnet werden, aber einen sehr hohen Umsatz-Anteil in den Emerging Markets haben. Hier kann ich als Anleger ebenfalls meine Allokation abbilden, ohne das direkte, scheinbar höhere EM-Risiko inkl. Währungsschwankungen einzugehen.

IPE Institutional Investment: Herr Zellmann, vielen Dank für diese Informationen.


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Im Rahmen einer kleinen Serie spricht Frank Schnattinger, Chefredakteur von IPE Institutional Investment mit CIOs und Portfoliomanagern von Partnergesellschaften von max.xs über den aktuellen Status und die Aussichten verschiedener Märkte bzw. Assetklassen. In der letzten Folge Ende Oktober: Ein Gespräch mit Markus Kaiser, Managing Director bei Veritas Investment Trust.