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Assetklasse Volatilität: Von den Gezeiten der Märkte profitieren

Für viele Investoren ist Volatilität noch immer eine Risikokennziffer am Markt, um eine Assetklasse, eine Aktie oder andere Wertpapiere zu beurteilen. Dass Volatilität als Assetklasse selbst bereits seit langem investierbar ist, hat sich erst in der jüngeren Vergangenheit stärker am Markt herumgesprochen.

Zu den Pionieren im Volatilitätsmanagement zählt dabei die aus dem Zusammenschluss der Asset-Management-Einheiten von Crédit Agricole und Société Générale hervorgegangene Amundi, die laut dem Frankfurter Niederlassungsleiter Hubert Dänner bereits seit über 10 Jahren in dieser Assetklasse aktiv ist und dort rund 5 Mrd. Euro verwaltet.

Nach Ansicht Dänners machen Investments in Volatilität gerade jetzt Sinn, da die Märkte in einem Spannungsfeld zwischen sich verbessernden wirtschaftlichen Rahmendaten und weiterhin vorhandenen Unsicherheitsfaktoren wie Schuldenkrise, Inflation oder aber auch der Frage nach weiteren Finanzhilfen stecken.

Doch welche Investmentlösungen machen beim Thema Volatilität Sinn? Schließlich unterliegt die Volatilität selbst auch wieder großen Schwankungen, je nach Nachrichtenlage an den Märkten und Ausmaß einzelner Krisen. „Üblicherweise sehen wir langfristig eine Rückkehr in den Bereich von 20 bis 30% bei der impliziten Einjahres-Volatilität auf den EuroStoxx 50. Ein typisches Mean-Reverting-Verhalten“, so Dänner.

Entsprechend wenig Sinn mache es daher, z.B. über VIX-Futures, passiv in Volatilität zu investieren. Neben dem Mean-Reverting-Verhalten der Volatilität kommt bei den Futures noch die häufig zu beobachtende Contango-Struktur hinzu, die zu Rollverlusten führt, und daher die Futures gegenüber dem Spotmarkt, in den nicht direkt investiert werden kann, zusätzlich schlecht aussehen lässt. Ähnliches, so Dänner, gelte auch von Exchange Traded Notes (ETNs) auf den VIX.

Amundi selbst bietet als Investmentlösung eine Anlagestrategie, die auf börsengehandelte Indexoptionen setzt. Hierbei, so Dänner, werden von den Indexoptionen das Aktien- und Zinsänderungsrisiko mittels Futures gehedgt, so dass allein die implizite Volatilität verbleibt, ohne anderweitige Risiken in die Bücher zu nehmen.

Die Strategie von Amundi setzt dabei auf das Mean-Reverting-Verhalten der Volatilität. „Längerfristig schwankt die Volatilität um ihren Mittelwert“, so Dänner. „Dies gibt uns die Möglichkeit, ein aktives Management zu betreiben, indem wir bei hoher Vola entsprechend Volatilität verkaufen, um am Rückgang zu partizipieren und umgekehrt bei niedrigen Niveaus Vola kaufen.“ Als niedrig beziffert er dabei Werte unter 20, als hoch Werte über 30 bei der Einjahres-Vola. Zusätzlich arbeiten die Fondsmanager je nach Volatilitätsniveau mit unterschiedlichen Gewichtungen. Um auch kurzfristige und geringfügige Änderungen der Volatilität in Performance nutzen zu können, kann der Fondsmanager zusätzlich aktiv Über- oder Untergewichtungen fahren.

Neben einem Volatilitätsprodukt auf den Euro Stoxx 50 bietet Amundi auch einen globalen Volatilitätsfonds an. Wie Dänner betont, kann beim globalen Fonds auch die Regionenallokation als Ertragsquelle dienen, schließlich variiert die Vola der verschiedenen Indizes wie S&P500, EuroStoxx 50 und Nikkei 225 mitunter deutlich.

Die Ergebnisse hierbei können sich sehen lassen. So konnte der zum 15. Dezember 2006 aufgelegte Amundi Funds Volatility Euro Equities seit Auflage um 49,5% zulegen. Allein im Krisenjahr 2008 betrug die Performance 22,6%. Zum 30. Juni 2010 liegt der Fonds mit 6,4% vorne.

Dänner ist optimistisch, dass die Assetklasse Volatilität für weitere institutionelle Adressen zunehmend interessant wird. So habe beispielsweise das Jahr 2008 das Diversifikationspotenzial und die Dekorrelation der Assetklasse zu anderen Investments bewiesen. Auch seien Themen wie Liquidität und Transparenz beim Investment in Volatilität keine Diskussionspunkte. Er rechnet daher auch in naher Zukunft mit deutlichen Zuflüssen in diese „neue“ Assetklasse.