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„Asien zählt noch immer zu unseren großen Favoriten“

Nicht erst seit dem Anlagenotstand im Bereich Staatsanleihen, sind Real Estate Manager gefragte Gesprächspartner. Doch gerade in Europa sind hochwertige Immobilien in gefragten Lagen mittlerweile gut bezahlt. Frank Schnattinger, Chefredakteur bei IPE Institutional Investment, sprach mit Jack Foster, Head of Real Estate bei Franklin Templeton Real Assets Advisors über die aktuellen globalen Perspektiven der Assetklasse und insbesondere die Chancen im asiatischen Raum.

 

Jack Foster

IPE Institutional Investment: Jack, die Zinsen sind niedrig, Investoren sind auf der Suche nach Alternativen für ihre Bondanlagen. Ist Real Estate der große Gewinner?
Foster: Insbesondere Core-Immobilien sind ganz sicher einer der großen Gewinner. Auf der anderen Seite – zeigen Sie mir heute eine Core-Immobilie die noch preiswert ist. Auch tun sich manche Investoren schwer, die stärker auf Liquidität achten müssen, hier größere Investments zu tätigen.

IPE Institutional Investment: Dass Core mittlerweile sehr teuer ist, bestätigen auch in Deutschland Investoren immer wieder und sehen sich dadurch nicht im Stande, ihre Immobilienquote zu erhöhen. Wer kauft Value-add bzw. Opportunistic?
Foster: Es ist schwer, hier explizit eine Gruppe auszumachen. Tatsache ist aber, dass sich hier mittlerweile viele Investoren umsehen, um Opportunitäten bzw. Ineffizienzen der Märkte zu nutzen.

IPE Institutional Investment: Hier braucht es aber auch ein Grundvertrauen in eine weitere wirtschaftliche Erholung…
Foster: Ganz klar, hier sollte nur der aktiv werden, der kein explizites Rezessionsszenario vor Augen hat. Wenn dies nicht eintritt, bieten sich hier teilweise allerdings exzellente Chancen.

IPE Institutional Investment: Ist Asien hier noch immer einer Ihrer Favoriten?
Foster: Absolut ja! Viele warten ja immer noch darauf, dass die asiatischen Immobilienmärkte auch noch korrigieren werden, um dann einzusteigen. Ich glaube, dass dies nicht passieren wird, da die Asien/Pazifik-Region auch wirtschaftlich besser dasteht als andere. Doch auch auf dem aktuellen Niveau ist Potenzial vorhanden, man muss aber schon differenzieren und nicht alles kaufen, nur weil es Asien ist.

IPE Institutional Investment: Was ist hier ein Beispiel?
Foster: Japan – der Markt zeigt deutliche Erholungssignale. Hier sehe ich Potenzial. Auf der anderen Seite möchte ich Australien nennen, der Markt ist sehr stark, aber einfach teuer, für ausländische Käufer auch wegen der Währung.

IPE Institutional Investment: China?
Foster: Nicht uninteressant. Hier sollte man den Office-Sektor meiden, Retail- und Residential-Investments sind je nach Region und Lage aber noch immer sehr interessant.

IPE Institutional Investment: Sie setzen in Ihren Fund-of-Funds stark auf Emerging Manager – was ist der Grund?
Foster: Es hat sich mittlerweile – auch empirisch belegt – herausgestellt. Dass die kleinen bis mittelgroßen Teams im Vergleich besser abschneiden. Meist sind dies erfahrene Manager mit einem beachtlichen Track Record, die es mit einer kleinen Mannschaft unter eigener Regie etwas auf die Beine stellen. Hier gibt es viele Erfolgsgeschichten. Auch das Thema Gebühren lasst sich hier meist zugunsten des Kunden besser verhandeln.

IPE Institutional Investment: Franklin Templeton ist mittlerweile auch stark im Thema Infrastruktur vertreten – ist Asien auch hier die erste Wahl?
Foster: Die Regierungen in Asien sind sicher offener, was Infrastrukturprojekte angeht. Wenn etwas gebraucht wird, so wird es auch umgesetzt. Hier stehen die USA und Europa sich vielfach selbst im Weg, da zu viele Instanzen gehört und die Genehmigungen von zu vielen Behörden gebraucht werden. Insofern gibt es hier auch sehr gute Möglichkeiten für Investoren, die solide und langfristige Investments mit sicheren Zahlungsströmen machen möchten.

IPE Institutional Investment: Vielen Dank für diese Einblicke!