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„Absolute Return wird 2010 das Thema an den Märkten“

Viel ist auch 2009 über Absolute Return-Strategien diskutiert worden. Während manche Marktteilnehmer dem Thema – gerade nach den Erfahrungen in 2008 – skeptisch gegenüber steht, sehen viele durchaus Sinn in asymmetrischen Investmentstrategien, sofern sie sinnvoll aufgestellt sind. IPE Institutional Investment-Chefredakteur Frank Schnattinger sprach mit Thomas Mühlberger, Geschäftsführer der neu gegründeten f+m FINANCIAL GmbH über das Thema.

IPE Institutional Investment: Herr Mühlberger, f+m FINANCIAL ist gerade an den Start gegangen. Wen wollen Sie in erster Linie als Investor ansprechen?
Mühlberger: Unser Leistungsangebot richtet sich primär an institutionelle Investoren. Dabei denken wir insbesondere an Anleger, die Absolute-Return-Produkte zukünftig zu Ihren Core-Investments machen werden. Interessant ist unser Angebot aber auch für Investoren, die neben einer indexorientierten Anlage zusätzlich Produkte aufnehmen, die stetige Erträge generieren.

IPE Institutional Investment: Wie würden Sie Ihr Leistungsprofil kurz umreißen?
Mühlberger:
Im Moment bieten wir unseren Investoren Total-Return-Fonds auf der Basis von Derivatestrategien an. In diesem Bereich schaffen wir mit innovativen Konzepten einen Mehrwert für unsere Kunden. Kern des Leistungsangebots stellt unser Investmentprozess W.I.S.E. dar. Er verbindet die langjährige Managementerfahrung mit aktuellen Forschungsergebnissen. Wir planen aber in Zukunft, auch weitere Strategien zu platzieren. Der Fokus wird jedoch im Bereich derivativer Total-Return-Strategien liegen. Dabei legen wir insbesondere Wert auf maßgeschneiderte Investmentlösungen für den Kunden. Unseres Erachtens gibt es im institutionellen Asset Management nur individuelle Strategien für die jeweiligen Anleger. Hier spielen nicht nur Rendite oder Risiko eine entscheidende Rolle, sondern oft auch Themen wie Steuern oder die Frage nach der richtigen Strukturierung. Durch unsere langjährige Erfahrung und unser Netzwerk können wir so für jeden Kunden die optimale Lösung finden.

IPE Institutional Investment:
Können Sie unseren Lesern noch etwas mehr zum eigenen Background bzw. dem Ihres Mitgründers, Herrn Finkbeiner, verraten?
Mühlberger:
Herr Finkbeiner verfügt über eine fast 10-jährige Erfahrung im Handel mit Aktien und Derivaten sowie im Portfoliomanagement. Erworben hat er diese bei namhaften Häusern wie der UBS oder Lupus Alpha. Ich selbst bin seit über 15 Jahren im Portfolio- und Produktmanagement für verschiedene Assetklassen tätig. Renommierte Unternehmen wie Lupus Alpha, BayernInvest oder die HypoVereinsbank zählen zu meinen bisherigen Stationen. Zusätzlich habe ich mich mit der Entwicklung, Strukturierung und dem Management alternativer Anlageformen beschäftigt.

IPE Institutional Investment: Lassen Sie uns näher auf das Thema Absolute Return eingehen. Warum sind so viele Konzepte hier in der Vergangenheit gescheitert? Gerade 2008 hat es viele Absolute-Return-Fonds förmlich zerrissen…
Mühlberger:
Zum einen war 2008 sicherlich ein für alle Assetklassen extrem schwieriges Jahr und hat vielen Fondsmanagern die Grenzen ihrer Managementansätze gezeigt. Andererseits ist der Begriff Total Return bzw. Absolute Return sehr weit gefasst. Neben Rentenfonds, die versuchen, durch eine zusätzliche Allokation in Corporate Bonds oder Aktien einen Mehrertrag zu erwirtschaften, gibt es auch teils sehr exotische Strategien, deren Risiken auf den ersten Blick oft nur schwer erkennbar sind. So hat 2008, wie übrigens alle Finanzmarktkrisen zuvor, gezeigt, dass viele Konzepte eben nicht für extreme Märkte gedacht sind, sondern eher für den „Normalzustand“ Die Fondsmanager und Konzepte, die 2008 eine positive Performance, wie wir mit fast 6 % erreichen konnten, sind sicherlich auch in der Zukunft erfolgreich. Wir konzentrieren uns dabei allerdings auch auf klassische Investmentfonds, die nicht – etwa wie Hedgefonds – durch spekulative Anlagestrategien gekennzeichnet sind.

IPE Institutional Investment: Wie wichtig ist mittlerweile hier der Einsatz von Derivaten geworden bzw. anders herum gefragt – geht es überhaupt noch ohne?
Mühlberger:
Derivate gehören seit vielen Jahren zum Handwerkszeug eines jeden guten Fondsmanagers und sind, wenn man einen Blick in die Geschichte der Börsen wirft, oft nicht wirklich etwas Neues. Jedes Derivat hat natürlich seine individuellen Vorteile und Nachteile, daher ist bei Derivaten viel Know-how und Erfahrung der Fondsmanager notwendig, um sie optimal einzusetzen. Ohne den Einsatz von Derivaten lassen sich daher keine optimalen Produkte für viele Kunden darstellen.

IPE Institutional Investment: Sie setzen in Ihrem Konzept auch stark auf einen wissenschaftlichen Ansatz namens „W.I.S.E.“ – Was steckt dahinter?
Mühlberger:
Wir nutzen mit W.I.S.E. ein aktuelles Modell aus der Finanzmarktforschung zur Prognose und Analyse von Volatilitäten. Die entsprechenden Tools wurden gemeinsam mit uns entwickelt. Unser Investmentprozess berücksichtigt in starkem Maße das aktuelle Umfeld aber auch langfristige Tendenzen an den Kapitalmärkten und dient der risikoadjustierten Renditeoptimierung. Diese Alpha-Quelle steht f+m FINANCIAL derzeit exklusiv zur Verfügung und hat bisher hervorragende Ergebnisse geliefert.

IPE Institutional Investment: Welche Renditen lassen sich Ihrer Meinung nach realistischerweise mit solch einem Konzept erziehen und wie ist der Konfidenzlevel dahinter?
Mühlberger:
Wir gehen davon aus, dass sich Renditen in der Größenordnung von 5-10% erreichen lassen, mit einem Risiko das nur wenig über dem eines klassischen Rentenfonds liegt. Zugleich streben wir an, innerhalb eines 12 Monatszeitraums zumindest eine „rote Null“ zu erreichen. Wenn Investoren bereit sind, ein etwas höheres Risiko zu tragen, können wir auch 15-20% p. a. erreichen.

IPE Institutional Investment:
Abschließend die Frage – passend zum anstehenden Jahreswechsel: Wird Absolute Return das Thema an den Märkten im kommenden Jahr?
Mühlberger:
Ja. Denn 2008 hat gezeigt, dass viele Anleger Ihre Portfolios neu strukturieren müssen. Dabei beobachten wir eine verstärkte Allokation im Bereich Absolute Return, da viele noch Verluste von 2008 aus einer Anlage in benchmarkorientierten Produkten und jetzt mit geringen Risikobudget nach Altnativen zu Aktien oder zusätzliche Erträge in Ihren Rentenportfolios suchen.

IPE Institutional Investment: Vielen Dank für dieses Interview.