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Aberdeen sieht fehlendes Research an den Märkten zu Schwellenländern als Chance für Anleger

Institutionelle Anleger sollten nicht darauf warten, bis mehr Daten und Untersuchungen zu Schwellenländern vorliegen, sondern jetzt investieren. Schließlich seien die Risikoaufschläge jetzt noch attraktiv, so Edwin Gutierrez, Emerging Market Fondsmanager bei Aberdeen.

Shanghai

Auf der Suche nach höheren Erträgen mit möglichst wenig zusätzlichem Risiko wenden sich Pensionsfonds immer häufiger Schwellenländern zu, aber einige haben Bedenken, da zu dieser Asset Klasse vergleichsweise wenige Untersuchungen vorliegen.

„Etliche der Emerging Market Länder wurden für die Verbesserung ihrer Wirtschaftslage weniger belohnt, als sie es verdient hätten“, so Gutierrez. Er erwartet, dass die Renditen der Schwellenländeranleihen, vor allem der staatlichen Anleihen, über die nächsten zwei bis drei Jahre um 200 Basispunkte fallen werden, wenn die Märkte neu bewertet werden.

„Zu Emerging Markets liegen nicht so viele Daten vor, wie für Industriestaaten und das hat sowohl positive, als auch negative Effekte“, gibt Gutierrez zu. Aber sowohl die strukturelle Verbesserung dieser Wirtschaftsräume, als auch der Anstieg der Anleihen-Emissionen dieser Länder an ausländische Investoren sollte im Blickfeld der Investoren-Vertreter sein, so der Fondsmanager weiter.

Er sieht Brasilien als ein gutes Beispiel mit 11% Rendite in Anleihen in Lokalwährung und andererseits einem sehr robusten wirtschaftlichen Ausblick. Einer der Säulen der wirtschaftlichen Erholung und des zukünftigen Wachstums ist der Anstieg der heimischen Sparquote – „ein großer Teil davon entstand mit den Pensionsreformen der 1990er-Jahre“, so Gutierrez. Schließlich werde das Vermögen dieser lokalen Pensionsfonds vor allem in staatliche Anleihen angelegt, was diese Asset Klasse stärke.

„Für unsere Untersuchungen reisen wir in diese Länder und treffen uns mit lokalen Pensionsfonds weil diese eine wichtige Rolle spielen“, so Gutierrez. Aber auch ausländische Investoren bringen Gelder in diese Länder. Tatsächlich haben ausländische Investoren mittlerweile in vielen Schwellenländern heimischen Investoren den Rang abgelaufen.

Andere Länder behalten Einschränkungen auf ihre Staatsanleihen in Lokalwährung bei, um sie auf heimische Investoren zu beschränken. Teilweise verfügen die Anleihen auch nicht über genügend Liquidität, um für ausländische Investoren interessant zu sein. Gutierrez wies auch darauf hin, dass sich die Trennlinie zwischen Schwellenländern und Industrieländern „verwischt“ hat.

„Griechenland ist jetzt im Niemandsland – es ist zu reich für den Emerging Market Index in den es nur aufgenommen werden könnte, wenn es aus der Eurozone ausgeschlossen wird.“