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„Wir bringen unsere Marktexpertise in einen neuen Bereich ein“

Rainer Schröder, Head of Distribution Germany & Austria bei Threadneedle Investments im Gespräch mit Institutional Investment-Chefredakteur Frank Schnattinger.

Institutional Investment: Herr Schröder, Threadneedle ist in der Wahrnehmung in Deutschland noch immer stark mit Publikumsfonds verknüpft. Nun thematisieren Sie zunehmend das institutionelle Geschäft. Noch rechtzeitig?
Schröder: Ganz sicher. Ich bin mir sogar sicher, dass es jetzt genau der richtige Zeitpunkt ist. Heute sind die Voraussetzungen gegeben, in Deutschland als schlank aufgestellter Asset Manager – ohne eigene KAG – den Markt zu bearbeiten. Die Expertise im institutionellen Geschäft bringen wir darüber hinaus mit. So liegt beispielsweise in Großbritannien das Verhältnis vom institutionellen zum Retailgeschäft etwa bei 85 zu 15.

Institutional Investment: Ist Deutschland für Sie der wichtigste Markt in Kontinentaleuropa?
Schröder: Wir verfügen in der Tat in Deutschland über unsere stärkste Präsenz auf dem Kontinent. Ebenfalls sehr interessant sind für uns darüber hinaus die Märkte Schweiz, Frankreich und der skandinavische Raum.

Institutional Investment: Wie ist Ihr Produktfokus im deutschsprachigen Raum?
Schröder: Unsere Devise ist, das zu machen, was wir wirklich können. So haben sich über die Jahre interessante Produkte herauskristallisiert, mit den wir sehr gut im Markt stehen, zum Beispiel in den Themenbereichen European bzw. Global Equities. Wir verstehen diese Produkte als Alphaquelle, mit entsprechend konzentrierten Portfolios dahinter und einem Tracking Error von 5 bis -8 %.

Institutional Investment: Hohes Alpha, hoher Tracking Error und konzentrierte Portfolios – sind das Charakteristika, die auch auf anderen Produkte und Lösungen Ihres Hauses zutreffen?
Schröder: Das ist richtig. Ein ähnliches Muster werden sie bei uns beispielsweise auch im Bereich Hedgefonds wieder finden. Ein gut etabliertes Produkt von Threadneedle übrigens, das seit über fünf Jahren etwa 9 bis 10 % Performance p.a. erreicht.

Institutional Investment: Apropos Hedgefonds! Wie sehen Sie das Thema als Chef einer britischen Gesellschaft in Deutschland?
Schröder: Die regelmäßigen Äußerungen der BaFin zum Thema tragen ganz sicher nicht zum sachdienlichen Umgang der Anleger mit dem Thema bei. Ich halte Hedgefonds grundsätzlich für eine ausgezeichnete Sache. Es muss hierzulande nur die Bereitschaft aller da sein, sich ernsthaft und zielführend mit dem Thema auseinander zu setzten. Einen entspannten Umgang, das ist es, was ich hier vermisse.

Institutional Investment: Relativ entspannt dürften Sie dagegen die Diskussion um „Institutional Shares“ bzw. den Einsatz von Publikumsfonds bei institutionellen Anlegern verfolgen...
Schröder: Hier kommt uns die Expertise im Publikumsfondsbereich sicher zu Gute, das stimmt. Ich bin der Meinung, dass die Institutional Share-Klasse bei Publikumsfonds eine echte Chance am Markt ist. So können auch neu Produkte von den Investoren mit einer zunächst niedrigen Eintrittsschwelle genutzt werden. Die bilanziellen Vorteile brauche ich an dieser Stelle nicht extra aufführen.

Institutional Investment: Vielen Dank für diese interessanten Einblicke.