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UBS vor Dreiteilung

Das krisengeschüttelte Schweizer Bankhaus UBS hat beschlossen die Abteilungen Investment Management, Wealth Management & Business Banking, sowie Global Asset Management als eigenständige Divisionen unter dem UBS-Dach zu führen.

„Unsere Überprüfung hat klar Schwächen aufgezeigt, die mit dem integrierten Geschäftsmodell verbunden sind”, stellte Peter Kurer, UBS-Verwaltungsratspräsident, in einem Statement fest. „Einige dieser Schwächen – etwa das Verwischen des tatsächlichen Risiko-/Rendite-Profils einzelner Aktivitäten, haben sich als Quelle substanzieller Risiken erwiesen, wie sich in den vergangenen Monaten herausgestellt hat. Andere Eigenheiten des integrierten Modells führten zu schwerfälligen und in ihrer Komplexität unnötigen Prozessen innerhalb der Bank.”

Die derzeitigen Geschäftsführer der drei Bereiche Jerker Johansson (Investment Banking), Raoul Weil (Wealth Management & Business Banking) und John Fraser (Global Asset Management) werden die jeweiligen Divisionen weiterhin anführen, bestätigte ein Pressesprecher der Bank. Er meinte es wäre noch „zu früh”, um die Kosten der Neustrukturierung abzuschätzen aber die Bank werde „zu gegebener Zeit” die finanziellen Details publizieren. Der Sprecher fügte hinzu, dass die Umschichtung die zu Jahresbeginn angekündigten Jobstreichungen (5.500 Stellen bis 2009) leicht erhöhen könnte. UBS will die Umstrukturierung bis zumDezember 2009 beendet haben.

Neuerliche personelle Umschichtungen im Bank Management bringen einen neuen Chief Financial Officer (CFO) an die Spitze, nachdem Marco Suter „den Wunsch geäußert hat” von dieser Position zurückzutreten. An seine Stelle wird John Cryan aus der Bank selbst ab 1. September treten, aber Suter bleibt während der Übergangsphase bei der UBS.

Darüber hinaus wird die derzeit nicht besetzte Position des Group General Counsel mit Markus Diethelm besetzt werden, der früher bei Swiss Re tätig war. Sein Vorgänger in dieser Position bei UBS war Peter Kurer, der im April in den Verwaltungsrat der Bank gewählt worden war.

Bei der für Oktober anberaumten außerordentlichen Generalversammlung werden außerdem vier neue Verwaltungsratsmitglieder gewählt. Nominiert sind Sally Bott von BP, Rainer-Marc Frey aus dem Investmenthaus Horizon21, Bruno Gehrig von  Swiss Life und William G. Parrett von Deloitte & Touche. Sie sollen Stephan Haeringer, Rolf Meyer, Peter Spuhler und Lawrence Weinbach ersetzen, die aus unterschiedlichen Gründen ihr Ausscheiden aus dem Verwaltungsrat angekündigt haben.

Unterdessen hatte die Bank für das 2. Quartal im Geschäftsbereich Global Asset Management Abflüsse in der Höhe von 24,5 Mrd. SFR (15,1 Mrd. Euro) zu verzeichnen. Dies sei sowohl auf die schlechte Rendite einiger Anlageklassen als auch auf eine leichte Verunsicherung der Klienten durch diverse Meldungen der vergangenen Monate zurückzuführen, so der Sprecher.

Im institutionelle Bereich meldete die Bank 8,4 Mrd. SFR an Abflüssen, vor allem in den Bereichen Multi-Asset und festverzinsliche Anlagen. Nettozuflüsse ergaben sich dagegen in den Bereichen alternative und quantitative Investments sowie Immobilien, erläuterte die Bank.