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UBS verliert 54 Mrd. Euro Assets in Q3

Anleger haben im dritten Quartal über 80 Mrd. Schweizer Franken (54 Mrd. Euro) aus UBS-Produkten abgezogen. Gemeinsam mit diesen Zahlen verkündete die Bank die Einsetzung eines neuen Risk Managers.

Philip Lofts, derzeit stellvertretender Chief Risk Officer, löst ab sofort seinen Chef Joseph Scoby ab, der auf seine alte Position als Leiter der Investmentabteilung Alternative und Quantitative Anlagen (A&Q) zurückkehrt. Scoby hatte die Position als CRO vor einem Jahr von Walter Stürzinger übernommen der seinerseits Chief Operating Officer der Bank wurde. UBS-Finanzchef John Cryan dankte Scoby für seine „hervorragende Arbeit“ und merkte an, dass Scoby „immer vor hatte auf, die Investmentseite zurückzukehren“. 

Bei einer Pressekonferenz in Zürich berichtete Cryan auch von massiven Abflüssen aus dem von UBS verwalteten Vermögen, die über alle Abteilungen zusammengerechnet mehr als 80 Mrd. Schweizer Franken ausmachen. Global Asset Management sah Abflüsse in der Höhe von 34.4 Mrd. Schweizer Franken, 21 Mrd. davon von institutionellen Kunden, wobei ca. 5 Mrd. Schweizer Franken auf Geldmarktfonds, „ein paar auf Immobilien und der Rest ziemlich gleich verteilt auf Aktien, Multi Asset, Alternative Anlagen und Anleihen“ fällt.

Er hielt fest, dass einer der Hauptgründe für die massiven Abflüsse das neue Bestreben der Anleger sei, ihre Assets über diverse Finanzinstitute zu diversifizieren. „Seit dem Zusammenbruch von Lehman gibt es ein erhöhtes Bewusstsein unter den Investoren über Counterparty-Risken und die Sterblichkeit von Unternehmen. Sie reagieren defensiv und verteilen ihre Assets über verschiedene Finanzinstitute. Wenn man der ‚big guy’ im Markt ist, dann trifft einen das härter, als kleinere Institutionen.“

Ein weiterer Grund für die Abflüsse sei die schlechte Performance einiger Investitionen aber Cryan strich heraus, dass es hier bereits „signifikante Verbesserungen“ seit dem 2. Quartal, vor allem im Bereich Aktien, gegeben habe.

Der CFO berichtete im Global Asset Management-Bereich auch von einem 30%igen Rückgang des Gewinns vor Steuern von Quartal zu Quartal auf 248 Mio. Schweizer Franken. Er erläuterte, dass dies vor allem auf „niedrigere Performance Fees aus dem Sektor Alternative und Quantitative Investitionen” zurückzuführen sei.

UBS kündigte auch einen weiteren massiven Stellenabbau von 3,000 Mitarbeitern an, zwei Drittel davon in der Investmentbank. Der Netto-Gesamtgewinn der Bankengruppe für das dritte Quartal beläuft sich auf 286 Mio. Schweizer Franken. „Das Gesamtergebnis ist nicht zufriedenstellend, aber eine deutliche Verbesserung gegenüber dem 2. Quartal,” so Cryan.

Am 27. November wird die UBS eine Außerordentliche Generalversammlung abhalten, bei der unter anderem neue Gehaltsstrukturen der Bank sowie die Auswirkungen von zwei Deals mit dem Schweizer Staat besprochen werden.