Regularien sind für alle Stakeholder in der Vermögensverwaltungsbranche eine Herausforderung. Aber für Schweizer Asset Manager hat dieser Faktor noch eine ganz andere Dimension, wie eine neue Studie zeigt.
Auf einer Skala von 1-10 identifizierten die 60 befragten Schweizer Vermögensverwalter Regularien als „die größte Herausforderung“ – mit einer Benotung von 7,7.
Das ergab eine Umfrage des Institute of Financial Services (IFZ) an der Universität Zug.
Gemeinsam mit der „Asset Management Plattform Schweiz“ hat die Universität nunmehr die „erste umfassende Studie zur Vermögensverwaltung in der Schweiz“ zusammengestellt, so die Presseaussendung (<link https: www.sfama.ch de aktuell ifz-amp-asset-management-studie-2018 a1225486_assetmanagement-studie.pdf file>Link zur Studie auf Englisch).
Die zweitgrößte Sorge für Schweizer Asset Manager – mit einer Bewertung von 6,7 – ist es, Neukunden zu akquirieren.
Und die Forscher gehen davon aus, dass diese Herausforderungen zusammenhängen.
„Für Asset Manager ist die Abstimmung mit internationalen regulatorischen Standards eine fundamentale Voraussetzung dafür, Schweizer Dienstleistungen in der Vermögensverwaltung ins Ausland zu exportieren“, hielten die Studienautoren fest.
Um mit den Veränderungen in EU-Regularien mitzuhalten „sollte die Schweiz eine integrierte Lösung anstreben, die zumindest einen klaren Mechanismus für fortlaufende Updates beinhaltet und Äquivalenz sicherstellt“.
„Im besten Fall“ solle die Schweiz „vollständigen Zugang zum freien Dienstleistungsverkehr“ gewähren, hielten die Studienautoren fest.
Das würde der heimischen Vermögensverwaltungsbranche helfen, die Teil des Finanzsektors ist, der wiederum 10% des Schweizer BIP ausmacht.
Die Asset Management Industrie selbst verwaltet derzeit 2,2 Bio. Schweizer Franken an Vermögen, und damit 12% mehr als im Vorjahr.
Aber die „eingeschränkte Größe des heimischen Marktes und der Umstand, dass die Konkurrenz in der Vermögensverwaltung global sowie sehr intensiv ist, machen es für Schweizer Asset Manager schwierig, ihre Kundenbasis zu vergrößern“, so die Studie.
Das ist wahrscheinlich mit ein Grund dafür, warum „Wettbewerb“ als drittgrößte Herausforderung (Bewertung von 6) in der Umfrage angegeben wurde.
Ein großer Anteil (81%) der 60 befragten Schweizer Asset Manager bieten aktives Management an, der Rest sowohl aktives als auch passives.
Laut den Analysten spiegelt diese Verteilung den Umstand wieder, dass „Vermögensverwalter in der Schweiz einen starken Anteil an alternativen Assetklassen“ in ihrer Produktpalette haben und diese oft auf aktive Strategien aufbauen.
In der Studie beinhaltet das Segment „alternative Anlagen“ auch Immobilien, die von 38% der Vermögensverwalter angeboten werden, gefolgt von Hedgefonds (35%), Private Equity (32%), Rohstoffen (28%), Infrastruktur (25%) und Insurance Linked Securities (15%).
Studie: Internationale Regularien als größte Herausforderung für Schweizer Asset Manager
