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Pioneer Austria verliert 600 Mio. Euro an institutionellem Vermögen

Institutionelle Anleger zogen letztes Jahr wegen der schlechten Rentenerträge und anderer Marktturbulenzen 600 Mio. Euro aus Fonds von Pioneer Investments Austria (PIA) ab.

Langfristige Investitionen in Anleihen und damit auch „Cashfonds“ brachten für die Anleger nicht den erhofften Ertrag, weshalb viel Geld in kurzfristige Terminanlagen gesteckt wurde – „was verständlich ist”, erklärte PIA Geschäftsführer Helmut Sobotka bei einem Pressegespräch in Wien. „Es war ein äußerst schwieriges Jahr, aber ich erwarte, dass die Investoren zurückkehren sobald sich die Lage und auch der EURIBOR etwas stabilisiert haben,” so Sobotka weiter. 

Das Tochterunternehmen der italienischen UniCredit Gruppe und früher als Capital Invest Mitglied des BA-CA Bankkonzerns bezieht die Hälfte des verwalteten Vermögens von institutionellen Kunden. Das gesamte verwaltete Vermögen belief sich Ende 2007 auf 24.9 Mrd. Euro, das ist rund 1 Mrd. Euro weniger als im Jahr zuvor. Der institutionelle Vermögensanteil schrumpfte im gleichen Zeitraum von 13.5 Mrd. Euro auf 12.9 Mrd. Euro.

Noch im Jahr davor konnte Pioneer Austria vor allem in seinen Cashfonds einen starken Zuwachs von institutionellen Anlegern verzeichnen, die allein 2006 und auch noch in der ersten Jahreshälfte 2007 mehr als 2 Mrd. Euro investierten. Trotz der Abwanderung von Geldern im vergangenen Jahr konnte die PIA ihre Marktposition als drittgrößter Vermögensverwalter mit 15,2% Marktanteil halten. Vor PIA liegen Raiffeisen (23,2%) und Erste Sparinvest (18,5%).

Für 2008 setzt Pioneer Austria vor allem auf die osteuropäischen und asiatischen Märkte. Anders als etwa die Investment Bank Goldman Sachs glaubt Pioneer nicht an das Bevorstehen einer Rezession und selbst wenn eine solche in den USA eintreten sollte, wären beispielsweise die asiatischen Märkte nicht oder nicht sehr stark davon betroffen, erläuterte PIA Finanzchef Johann Kernbauer.

„Die Wachstumsdynamik in diesem Raum wird erhalten bleiben, auch wenn der US-Markt stagniert, weil die treibenden Kräfte hinter dem Wachstum in Asien vor allem private Institutionen und zunehmend auch Konsumenten sind,” so Kernbauer. Im Anleihensektor sieht er großes Potential im zentral- und osteuropäischen Bereich durch sukzessive Währungsstärkungen und höheren zu erwartenden Spreads.