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Pensionskasse zweifelt an Sinnhaftigkeit der Reform in Österreich

Die österreichische Victoria-Volksbanken Pensionskasse ist nicht überzeugt, dass die geplante Reform der zweiten Säule in Österreich in ihrer jetzigen Form sinnvoll ist.

Laut dem Reformvorschlag einer Expertenkommission soll unter anderem die Durchlässigkeit zwischen den Pensionskassen und der betrieblichen Kollektivversicherung (BKV) für jedes einzelne Mitglied erleichtert werden. 

„Wir brauchen nicht unbedingt mehr Durchlässigkeit zwischen den System, denn mit mehr Information können die Menschen eine fundierte Entscheidung treffen, ob sie Garantien wollen oder lieber auf mögliche höhere Erträge setzen,“ erklärt Martin Zinsler, Vertriebsleiter bAV bei der Victoria-Volksbanken Pensionskasse.

Im Gegenteil sei es in einigen Fällen sogar kontraproduktiv Geld aus einer Pensionskasse in eine BKV zu übertragen, da ein Teil des angesparten Geldes für die Bezahlung der von der BKV gebotenen Garantie verwendet werden müsste. Es mache mehr Sinn die Einzahlungen an die Pensionskasse ab einem bestimmten Alter zu stoppen und dafür in eine BKV einzuzahlen, oder sich für ein Lebenszyklus-Modell in der Pensionskasse zu entscheiden.

Zinsler erläutert, dass ein neuer Klient der Victoria-Volksbanken Gruppe, die sowohl Pensionskassen als auch BKV anbietet, seinen Angestellten die freie Wahl zwischen beiden Durchführungswegen geben will. Etwas, das bisher nur wenige Unternehmen in Österreich bisher gemacht haben.

Victoria-Volksbanken ist Teil des International Group Program (IGP), das in den 1960ern geschaffen wurde, um internationalen Firmen zu helfen, ihre Versicherungs- und Pensionsverpflichtungen zu poolen und regionalen Anforderungen anzupassen. Das Versicherungs/Bank-Unternehmen hat sowohl internationale Firmen, die in Österreich tätig sind, als auch heimische Unternehmen mit internationalen Töchtern als Klienten.

Laut Zinsler sind viele österreichische Unternehmen noch gegen betriebliche Altersvorsorge voreingenommen. „Sie zahlen lieber höhere Löhne, übersehen dabei aber oft, dass es in einigen Ländern ohne bAV nicht geht, wenn man wettbewerbsfähig sein will,“ so Zinsler.

Er betonte weiterhin, dass Einzahlungen in eine Pensionskasse die Lohnnebenkosten für Unternehmen senken kann. Derzeit sind allerdings nur 20% der österreichischen Angestellten und Arbeiter durch eine Betriebspension abgesichert.

Unterdessen hat die Victoria-Volksbanken Pensionskasse angekündigt, dieses Jahr schrittweise verstärkt auf Unternehmensanleihen zu setzen. Eine Erholung der Konjunktur sieht die Kasse frühestens 2010. Allerdings sieht die Strategie auch vor, sobald eine Marktstabilisierung eintritt, die Absicherungen aus dem Aktienportfolio zu entfernen.

Im vergangenen Jahr konnte die Pensionskasse in ihren defensiven Veranlagungs- und Risikogemeinschaften (VRG) einen Gewinn von 1% erzielen, in den ausgewogenen und dynamischen Portfolios lagen die Verluste bei durchschnittlich 5,5% bzw. 13,7%.