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Österreich: RCM trotz 32% Abflüssen weiterhin Marktführer

Raiffeisen Capital Management (RCM) berichtete, das verwaltete Vermögen sei in den ersten zehn Monaten des Jahres um 12,2 Mrd. Euro geschrumpft. Dennoch bleibt das Unternehmen im Markt weiter klar vorne.

Das verwaltete Vermögen fiel um 32% auf 25,8 Mrd. Euro, ein Verlust, der deutlich höher ist als der des Marktdurchschnittes mit -23,2% auf 125,8 Mrd. Euro. Der Marktanteil von RCM schrumpfte damit von rund 22% auf 20,5%, was jedoch noch deutlich mehr ist, als jener der Erste Sparinvest mit 18,5% und von Pioneer Investments Austria mit 16,2%.

Mathias Bauer, Leiter der Geschäftsführung von RCM, erläuterte, dass das Unternehmen in den letzten Jahren überdurchschnittlich gewachsen sei und jetzt auch überdurchschnittlich von Abflüssen betroffen sei. Der Rückgang des verwalteten Vermögens sei jeweils zur Hälfte auf Abwertungsverluste und Anteilscheinrücknahme zurückzuführen. Das institutionelle Vermögen, das etwa 60% der Gesamt-Assets ausmacht, ging um 27% auf 15,6 Mrd. Euro zurück.

Bauer betonte jedoch, dass einige Investoren bereits wieder in diverse Anlagekategorien wie Aktien, Anleihen und Immobilien zurückkehren. Dieter Aigner, Vorstand der Raiffeisen Immobilien KAG, wurde im Oktober zusätzlich zu dieser Position in die Geschäftsführung von RCM berufen, wo er Andreas Zakostelsky ersetzt, der nun die ÖPAG-Pensionskasse leitet.

Laut Aigner wuchsen die institutionellen Immobilienfonds von RCM in den ersten zehn Monaten um 11%, er warnte jedoch, dass in Zukunft auch in dieser Anlageklasse mit mehr Volatilität zu rechnen sein wird.

Generell blickte die RCM-Geschäftsleitung, der auch Gerhard Aigner angehört, bei der Pressekonferenz in Wien eher positiv in das nächste Jahr. Das Unternehmen erwartet sich eine Stabilisierung der Märkte in der Jahresmitte.

Bauer, der derzeit auch der Europäischen Investmentfonds-Vereinigung EFAMA vorsitzt, betonte RCM werde sich mehr auf das Kerngeschäft konzentrieren und „nicht ständig nach neuen Produkten streben“. Außerdem wird das Vermögensverwaltungs-Unternehmen der Raiffeisengruppe sein Engagement in Osteuropa etwas einschränken.

„Durch die Turbulenzen der letzten Monate ist Asset Management in diesen Ländern etwas in den Hintergrund getreten und eine weitere Entwicklung dieses Geschäftes aufgeschoben,“ so Bauer. Er kündigte außerdem an, dass RCM stärker mit dem Versicherungszweig der Gruppe in Sachen Altersvorsorge zusammenarbeiten will. Weiters gab RCM bekannt den in Schwierigkeiten geratenen US-Konzern AIG als Berater für Dachhedgefonds gegen den US-Konkurrenten K2 ausgetauscht zu haben.