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Kommentar: Transparenz und Vergleichbarkeit als Grundlage für nachhaltiges Wachstum

Der Markt für nachhaltige Geldanlagen wächst rasant. Zwar sind aktuell nur etwa 3% der gesamten in Europa verwalteten Investmentfonds explizit auf eine nachhaltige Anlage ausgerichtet, doch auch Anleger mit bisher klassischen Investment-Ansätzen berücksichtigen bei ihren Entscheidungen ökologische, soziale sowie Aspekte guter Unternehmensführung; in der Kurzform ESG für Economic, Social, Governance.

Nicolas Mackel

Je stärker das Spektrum nachhaltiger Anlagen wächst und im Investment-Mainstream ankommt, desto wichtiger wird es, für Transparenz und Verlässlichkeit zu sorgen. Denn bis heute gibt es noch keine allgemein gültigen Mindeststandards für nachhaltige Investments. Klare und möglichst einheitliche Bewertungskriterien sowie Klassifizierungssysteme sind ein wichtiger Hebel, um ein nachhaltiges Wachstum an der Basis zu fördern.

Als eines der führenden europäischen Finanzzentren und nach den USA zweitgrößter Standort für Investmentfonds der Welt hat Luxemburg beim Thema nachhaltige Geldanlage und Finanzierung eine Vorreiterrolle. So sind 31% aller europäischen Responsible Investment Fonds in Luxemburg domiziliert. Die 2016 gegründete Luxembourg Green Exchange LGX ist die einzige Börse, an der ausschließlich grüne und soziale Wertpapiere notiert werden können. Etwa Hälfte aller weltweiten grünen Anleihen ist aktuell an der LGX notiert.

Durch die zugrundeliegenden strengen Aufnahme- und Reporting-Kriterien trägt die LGX zudem maßgeblich zur Definition von Standards bei und verhindert ein mögliches Greenwashing im Bereich der nachhaltigen Investments. Auch LuxFLAG, ein Zertifizierer für nachhaltige Geldanleihen, sorgt mit seinen Labeln im Bereich Microfinance und Fonds für hohe Qualitätsstandards und Transparenz für Investoren.

Die in Luxemburg entwickelten und in der Praxis bewährten Systeme und Standards können – gemeinsam mit denen anderer Staaten – eine gute Basis für ein EU-weites freiwilliges Zertifizierungssystem bilden. Ein einheitliches Klassifizierungssystem für nachhaltige Investments war auch Teil des kürzlich vorgestellten Aktionsplans der High Level Expert Group zu Sustainable Finance der EU-Kommission.

Die Umsetzung eines solches System würde der Etablierung von nachhaltigen Investments am Anleihemarkt einen weiteren Schub geben. Denn Transparenz, Verlässlichkeit und Vergleichbarkeit ziehen Investorenvertrauen nach sich – die langfristig beste Grundlage für im besten Sinne nachhaltiges Wachstum.

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*) Nicolas Mackel ist CEO von LFF (Luxembourg for Finance).