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Mit Flexibilität nach oben

Die Kunst bei fallenden Kursen Geld zu verdienen, das schafften im vergangenen Jahr bei weitem nicht alle Asset Manager. Einer, dem dies auch im Krisenjahr 2008 gelang, ist Vermögensverwalter Alexander Seibold (Dr. Seibold Capital GmbH).

Es ist durchaus beschaulich, die Zentrale der Dr. Seibold Capital GmbH in Gmund am Tegernsee zu besuchen. Doch was für die Lage der Zentrale gilt, kann nicht für das Unternehmen fortgeschrieben werden: hier stehen die Zeichen auf Expansion.

Dafür sorgen mittlerweile nicht nur rund 35 Mitarbeiter, sondern auch ein eigenes Kunden-Handelszentrum, das Seibold auch als eines der wesentlichen Alleinstellungsmerkmale seines Unternehmens ansieht. „Als aktiver Manager mit verschiedenen Strategien rechnet sich der Aufbau eines Kunden-Handelszentrums. Auch die Nähe zum Markt war hier ein wesentliches Argument, dies selbst im eigenen Unternehmen aufzubauen“, so Seibold, der das jährliche Handelsvolumen in den Kundendepots  auf über eine Milliarde Euro im Jahr beziffert. Das Handelzentrum wird seit kurzem von Reinhard Vennekold geleitet. Ferner verantwortet Herr Vennekold das Portfoliomanagement der hauseigenen Publikumsfonds. Der 45jährige war bis zu letzt mehrere Jahre als Leiter des Aktienhandels und als Chief Investment Officer (CIO) des Bereichs Alternative Investments bei der UniCredit in München tätig.

Insgesamt verwaltet Dr. Seibold Capital mittlerweile rund 400 Mio. Euro und hat damit nach Ansicht ihres Chefs das kritische Volumen erreicht, um nun stärker im institutionellen Geschäft um Mandate zu werben. Hierzu wurde zuletzt auch Olaf Tscherny als Leiter des Vertriebs an institutionelle Kunden verpflichtet. Herr Tscherny war vorher u.a. tätig als Vertriebdirektor bei der Hamburger Privatbank Hesse Newman & Co AG und Hauck & Aufhäuser Privatbankiers KGaA in Frankfurt. Der ausgewiesene Vertriebsexperte mit langjähriger Erfahrung auch im Portfoliomanagement / Treasury wird bei Dr. Seibold Capital vor allem Kunden aus den Sparten Versicherungen, Pensionskassen und Stiftungen sowie Regionalbanken mit seinem Team betreuen.

Dass Seibold sein Handwerk als Fondsmanager versteht, zeigen dabei die letzten Jahre seit Gründung des Unternehmens 2003. Die bislang vorrangig über eine Private Vermögensverwaltung bedienten Investoren konnten dabei je nach Rendite-/Risikoprofil schöne Erträge erzielen, beispielsweise zwischen 15 % und 20 % im Jahr der Finanzkrise 2008.

Doch auch die Stetigkeit fällt angenehm ins Auge. Selten kratzt Seibold an der Nulllinie (2001). Meist steht auf Jahressicht mindestens ein Plus von rund 10 % unter dem Strich, ein Anspruch den viele andere Absolute Return-Fonds hatten und scheiterten. Nach Ansicht von Seibold liegt das Dilemma vieler Ansätze darin begründet, dass sie noch immer auf eine relativ starre Allokation und nur eine Assetklasse setzen. Langfristige Trends, das habe die Vergangenheit bewiesen, so der Stratege, seien kaum bzw. nicht mehr zu finden. Wichtig sei daher ein flexibler Ansatz ohne enge Vorgaben bei der Gewichtung einzelner Anlageklassen. Die Mär der Korrelation bzw. Unkorrelation sowie eine enge Treue an eine Benchmark könne zudem über Bord geworfen werden so Seibold. Einzig die Frage wo aktuell Renditen erzielt werden können, sei für das Fondsmanagement entscheidet.

Im eigenen Fall setzt Seibold dabei zunächst auf eine kombinierte Auswertung von Fundamentalanalyse, technischer Marktanalyse sowie Erkenntnissen aus der Behavioural Finance. Hieraus werden Investmentideen mit dem jeweils besten Chance-/Risikoverhältnis gefiltert und abhängig von Liquidität, Sicherheit und Kosten effizient umgesetzt.

Eines der Instrumente auf das Seibold dabei schwört sind ETFs (Exchange Traded Funds). Mittlerweile sei das Instrumentarium hier ausgezeichnet. Nicht nur das zahlreiche Angebot in den verschiedensten Assetklassen überzeuge, sondern auch innovative Konstrukte wie Short-ETFs machen es hier dem Fondsmanager leicht, ETFs als Baustein in der Allokation einzusetzen.

Gerade Short-ETFs könnte Seibold dabei noch länger brauchen, als manchem Anleger Recht ist. Seiner Ansicht nach ist der Boden am Aktienmarkt schließlich noch nicht unbedingt erreicht. Nach der aktuellen Kurserholung, die noch einige Monate dauern könnte, sieht er durchaus wieder schwache Börsen – bis ins Jahr 2010 hinein.