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Markus Zeilinger, ehemaliger Vorstand der Pensionskasse Bonus startet neue Vorsorgekasse

„Eine zu konservative Veranlagung nützt Anbietern, nicht Kunden“, so Markus Zeilinger, früherer Vorstandsvorsitzender der kleinsten österreichischen überbetrieblichen Pensionskasse Bonus. Er will mit der Schaffung der neuen Vorsorgekasse fair-finance Bewegung in den Markt der Anbieter von so genannten Abfertigungsfonds in Österreich bringen.

„Die Performance könnte trotz gesetzlich vorgeschriebener Kapitalgarantie besser sein, wenn ein bisschen mehr Risiko in der Veranlagung eingegangen würde,” sagte Zeilinger bei der Präsentation der fair-finance Vorsorgekasse heute in Wien. Mehr Risiko bedeute mehr Aufwand für den Anbieter und das wolle sich keine Vorsorgekasse antun, weil der Markt bis jetzt fix verteilt war, erläuterte Zeilinger.

Im vergangenen Jahr erwirtschafteten die bisher neun Vorsorgekassen im Durchschnitt 1,94%, womit sich der Jahresdurchschnitt für die vergangenen fünf Jahre auf 4% einpendelt. Seit 2003 muss jeder Arbeitgeber 1,53% des Bruttolohnes jedes Angestellten in eine der betrieblichen Vorsorgekassen (BVK) einzahlen, um dem gesetzlichen Anspruch von Arbeitnehmern auf eine so genannte Abfertigungszahlung, eine bei Beendigung des Dienstverhältnisses fällige Abfindung, Rechnung zu tragen.

Bei ihrer Schaffung vor fünf Jahren hießen die Kassen noch Mitarbeitervorsorgekassen (MVK), werden aber heuer sukzessive umbenannt nachdem seit Jahresbeginn auch die Selbständigen gesetzlich verpflichtet sind Beiträge in einen Abfertigungsfonds zu zahlen. Aus letztgenannter Gruppe hofft Zeilinger auch seine ersten Kunden zu gewinnen, da sich etwa 300.000 Selbständige bis Ende Juni für eine Vorsorgekasse entscheiden müssen, danach werden die übrig bleibenden auf verschiedene Kassen verteilt.

Aber der frühere Bonus Vorstandschef, der auch für die Bonus (damals noch) MVK verantwortlich war, ist überzeugt, dass das Angebot der fair-finance BVK etliche Firmen dazu bewegen wird den Anbieter zu wechseln. „Bisher haben nur sehr wenige Kunden die BVK gewechselt,” bestätigte Zeilinger. „Aber das liegt vor allem daran, dass die Vorsorgekassen alle ziemlich das Gleiche bieten.”

Die fair-finance BVK wird sich vor allem auf nachhaltige Veranlagung spezialisieren und dabei von Miteigentümer und Aufsichtsratmitglied Max Deml beraten. Der Herausgeber von Öko-Invest und Berater der alternativen Nobelpreisstiftung war bis vor kurzem Mitglied des Ethikbeirates bei der BVK der größten österreichischen Pensionskasse, der VBV, die vor einigen Jahren des österreichischen Nachhaltigkeitsindex Vönix ins Leben gerufen hat.

Neben dem Schwerpunkt auf nachhaltige Veranlagung will Zeilinger gegenüber seinen Mitbewerbern mit Kostenführerschaft, einer einzigartigen Zinsgarantie und einer Gewinnbeteiligung der Mitglieder punkten. Darüber hinaus wird jedes Mitglied der Vorsorgekasse die Möglichkeit haben über einen Verein Mitglieder in den Aufsichtsrat zu entsenden. Zeilinger betonte die nachhaltigen, fairen Kriterien, die in der Veranlagung Anwendung finden sollen auch im Umgang mit Mitarbeitern und Kunden eingesetzt werden.