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Innovation im Asset Management - Investieren mit Emerging Manager, 4. und letzter Teil

Asset Management als ein evolutionärer Prozess

Ein wesentliches Merkmal innovativer Strategien ist ihre zeitliche und volumensmäßige Limitierung. Die meisten der in den Hedgefonds-Indices erfassten Fonds haben eine „begrenzte“ Lebenserwartung, die deutlich unter 10 Jahren liegt. Und in der Regel sind sie volumensmäßig limitiert. Was auch nicht einer gewissen Logik entbehrt: Denn neue, erfolgreiche Strategien werden umgehend Nachahmer anziehen, der Wettbewerbsdruck steigt, mittelmäßige Fonds werden verdrängt, oder es ändern sich mit der Zeit einfach die Marktopportunitäten.

Angesichts dieser Angebotsknappheit versuchen institutionelle Investoren, sich fortlaufend den Zugang zu talentierten Managern zu sichern. Denn die Talente und deren Kapazitäten, nicht die zu verteilenden Investorengelder sind das knappe Gut der Branche. Doch innovative Strategien sind bei institutionellen Investoren meist nur dann durchsetzungsfähig, wenn der Proof of Concept schon bestanden ist. Darin liegt jedoch ein gefährlicher Irrtum. Kein Innovationsprozess kann je in Gang kommen, noch wird man als Anleger je von diesen neuen Ansätzen profitieren können, will man nur auf bewährte Lösungen setzen. In jungen Strategien steckt die Kraft und ein erhebliches Entwicklungspotential für die Asset Management-Branche.

Fazit:
Emerging Manager können Investoren helfen, eine weitaus bessere Diversifizierung und Gesamtrendite ihrer Portfolien zu erreichen. Und Investoren können sich frühzeitig die knappen Kapazitäten an den möglichen Erfolgskandidaten von morgen sichern. Aber dazu gilt es einen Preis zu zahlen: Emerging Manager werden niemals eine sichere Bank sein. Sie sind mit speziellen Risiken behaftet, die zwar größtenteils beherrschbar, aber Ausfälle nicht ausschließen sind. Wie in jedem Evolutionsprozess wird nicht jede neue Idee den Praxistest bestehen. Aber genau um das herauszufinden, braucht man geeignete Teststrecken. Wer jedoch diese Laborrisiken ablehnt, der wird auch auf Innovation „made in Germany“ verzichten müssen. Mit allen Konsequenzen für die eigene Wettbewerbsfähigkeit. Auch Deutschland hat das Potential, mit seinen talentierten Managern und deren Ideen in die internationale Spitzenliga im Asset Management vorzustoßen. Aber das gelingt nur, wenn talentierte Manager auch die Chance bekommen, ihre speziellen Strategien unter realen Bedingungen umzusetzen, weiterzuentwickeln und den Investoren einen echten Mehrwert in Form der harten Währung „Performance“ zu liefern. Den Beweis dafür gilt es in den nächsten Jahren zu liefern.

Dies war der vierte und letzten Teil des Artikels „Innovation im Asset Management - Investieren mit Emerging Manager“. Sie können die vorigen Teile über die Links am Seitenende aufrufen.


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*) Ralf Lochmüller ist Sprecher der Partner bei Lupus alpha