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Geringere Deckungslücken in Europa

Pensionspläne kontinentaleuropäischer Unternehmen weisen laut JPMorgan Asset Management wesentlich geringere Deckungslücken in ihren Verbindlichkeiten auf als ihre Pendants in den USA und Großbritannien.

So erreichen nach Angaben von JPMorgan Asset Management in Europa 60% der betrieblichen Pensionsfonds eine volle Deckung oder sogar einen Überschuss über ihre aktuellen Rentenverpflichtungen, während in den USA nur 29% und in Großbritannien sogar nur 26% in der Lage sind, die laufenden Verpflichtungen abzudecken. Das zeigt der Vergleich von zwei Studien, die der Asset Manager zum Risikomanagement von Pensionsfonds in Europa und den USA durchgeführt hat. „Unsere Studien untersuchen die Auswirkung der geänderten regulatorischen Rahmenbedingungen auf die Arbeitsweise der Pensionspläne internationaler Unternehmen. Sie gehen auf die unterschiedliche Entwicklung der Pensionsfonds bezüglich Asset Allokation und Deckung der Pensionsverpflichtungen in Kontinentaleuropa, den USA und Großbritannien ein“, erläutert dazu Jens Schmitt, Leiter des institutionellen Geschäftes in Kontinentaleuropa bei JPMorgan Asset Management.

Die positive Entwicklung der europäischen Pensionspläne hin zu einer besseren Deckung ihrer Verbindlichkeiten geht auf die Veränderungen in der Risikobetrachtung und Investmentstrategie zurück, die durch die Umgestaltung wichtiger Parameter der regulatorischen Rahmenbedingungen angestoßen wurden. Mit der Einführung der IAS 19 Bilanzierungsregeln erhöhte sich die Transparenz der betrieblichen Altersvorsorge. „Die damit verbundene Außenwirkung sowie das gesteigerte Interesse der Versicherten und der Öffentlichkeit zwangen die Unternehmen, die Investitions- und Risikomanagementstrategien ihrer Pensionsfonds massiv zu überdenken,“ erklärt Schmitt. Den USA standen die entsprechenden ebenso fundamentalen regulatorischen Änderungen zur Zeit der Datenerhebung noch bevor. Der „Pension Protection Act 2006“, der eine höhere Deckung der Pensionsverbindlichkeiten für US-amerikanische Unternehmen gewährleisten soll, wird nicht vor 2008 in Kraft treten und seine volle Wirkung erst vier Jahre später entfalten. „Nun wird es interessant sein, zu beobachten, wie sich die Situation der US-Pensionsfonds unter den neuen Rahmenbedingungen ändert und ob sie den kontinentaleuropäischen Fonds in ihrer Entwicklung folgen werden – oder aber sich in Richtung Großbritannien orientieren,“ erläutert Schmitt den Stand der Dinge in den USA. In Großbritannien führten die 2005 in Kraft getretenen neuen Rechnungslegungsrichtlinien FRS 17 – gemäß der die Unternehmen jede Änderung des Deckungsstatus ihrer Pensionspläne in ihrer Bilanz veröffentlichen müssen – bisher jedoch zu keiner wesentlichen Umorientierung der Pensionsfonds. Sie sind nach wie vor auf Aktien fokussiert und unterscheiden sich damit in ihrer Vermögensverteilung stark von Pensionsplänen auf dem Kontinent.

In den USA zeichnen sich derzeit schon erste Schritte einer Entwicklung in die andere Richtung ab: So gaben 82% der US-Unternehmen an, die Duration ihres Anleihenanteils innerhalb ihrer Pensionspläne in Zukunft erhöhen zu wollen, um damit eine bessere Deckung der Verbindlichkeiten zu erreichen und das Risiko zu verringern. 25% wollen ihr Engagement in festverzinslichen Papieren erhöhen und 30% teilten mit, dass sie die Allokation in Aktien verringern wollen.