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Fast 70% für obligatorische zweite Säule in Österreich – bestätigt eine Umfrage zum dritten Mal in Folge

Eine von der österreichischen Versorgungseinrichtung Valida Gruppe in Auftrag gegebene Befragung zeigt: Unter den 30- bis 39-Jährigen ist der Anteil derjenigen, die glauben mit der staatlichen Pension nicht auszukommen am größten.

Des Weiteren bestätigt die „repräsentative Umfrage“ unter 1.900 Österreicherinnen und Österreichern des Spectra-Instituts, dass die Befragten gerne eine „deutlichere Rolle“ der zweiten Säule sehen würden. Derzeit kommen nur rund 4% des Alterseinkommens aus Betriebspensionen und 90% aus der ersten Säule. Laut Umfrage sollte der Anteil der zweiten Säule bei 26% liegen.

„Das umlagefinanzierte Pensionssystem überzeugt die Österreicher(innen) aktuell nicht. Dies führt zu einer breiten Akzeptanz für ergänzende kapitalgedeckte Maßnahmen“, wird Stephan Duttenhöfer, Geschäftsführer des Marktforschungsinstituts Spectra, in einer Presseaussendung der Valida zitiert.

Die Valida Gruppe, die derzeit etwa 6,9 Mrd. Euro in der Pensionskasse und 4,6 Mrd. Euro in der Vorsorgekasse (verpflichtende Abfindungsgelder) verwaltet, ließ diese Studie bereits zum dritten Mal durchführen.

Dabei zeigt sich, dass sich der Anteil jener, die sich eine obligatorische betriebliche Vorsorge wünschen stetig erhöht: 2020 waren es 65%, 2022 dann 68% und aktuell 69%.

Mehr Flexibilität und Kapitaldeckung
Martin Sardelic, Vorstandsvorsitzender der Valida Vorsorge Management, erläutert in der Aussendung: „Die Umfrageergebnisse zeigen deutlich, wie sehr sich eine klare Mehrheit die Stärkung der betrieblichen Altersvorsorge wünscht.“

Aber auch in der staatlichen Pension können sich viele Befragte mehr Kapitaldeckung vorstellen. 59% stimmten folgender Aussage zu: „Der Staat soll Geld in Wertpapiere veranlagen, um zusätzliche Mittel für Pensionszahlungen zu gewinnen.“

Eine solche Maßnahme wird aber derzeit politisch nicht angedacht, genauso wenig wie ein Obligatorium in der zweiten Säule.

Was jedoch ebenfalls die Zustimmung der Befragten fand, ist der geplante Ausbau der Altersteilzeit bzw. der Teilpension, der Teil des Regierungsprogramms ist. Anders als bei der Altersteilzeit soll bei der Teilpension zwar die Arbeitszeit verringert werden können, allerdings soll eine wöchentliche Regelarbeitszeit bestehen bleiben.

Das Arbeitsmarktservice Österreich übernimmt dabei einen Teil des wegfallenden Lohns, um Sozialversicherungsbeiträge vollumfänglich zu erhalten. In diesem Modell kann bis 68 Jahren gearbeitet werden. 69% der Befragten befürworten dieses Modell.

Aus der Umfrage kann jedoch auch ein weiterhin bestehendes Unverständnis für demografische Zusammenhänge abgelesen werden: 63% sagten eine weitere Anhebung des Rentenantrittsalters bzw. dessen Koppelung an die steigende Lebenserwartung sei „unzumutbar“. 18% gaben an einer einmaligen Anhebung zustimmen zu können und 20% stimmten zu, dass eine Koppelung „notwendig“ sei.