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ESG – Minderung des Tail Risks in globalen Aktienportfolios

Ein diszipliniertes ESG (ökologische, soziale und Corporate Governance-Aspekte) -Analyseverfahren kann als Negativfilter genutzt werden, um Probleme frühzeitig aufzuspüren. Untersuchungen zeigen, dass sich mit einem solchen Ansatz das Risiko von permanenten Verlusten innerhalb des Portfolios erheblich reduzieren lässt.

Viele Forscher bestätigen, wie wertvoll ESG-Informationen sind, um langfristig höhere risikoadjustierte Erträge zu generieren.1 So kann ein Anleger das Downside-Risiko in seinem Portfolio einschränken, indem er das Exposure in Unternehmen, deren Geschäftsstrategie nicht nachhaltig ist (weil sie z.B. die Umwelt belasten oder Arbeitnehmerrechte verletzen), zeitnah begrenzt.

Beispielsweise sah sich die US-amerikanische Bank JPMorgan im August Sanktionen und Untersuchungen ausgesetzt. So gab es eine umfassende Überprüfung der Einstellungspraktiken des Unternehmens in Hong Kong sowie eine Aufforderung zur Zahlung einer Geldstrafe von mehr als 6 Mrd. US-Dollar, um die Behauptung aus der Welt zu schaffen, dass das Unternehmen in den USA vor der Finanzkrise missbräuchlich Hypothekenpapiere verkaufte. Bemerkenswerterweise fiel der Aktienkurs von JPMorgan im August von 56,54 US-Dollar (01.08.2013) um 11% auf 50,53 US-Dollar (30.08.2013).

Um ein mögliches Marktversagen zu antizipieren, ist es daher essentiell, die Anzeichen für Reputations- und/oder aufsichtsrechtliche Risiken richtig zu interpretieren sowie die eingesetzten Methoden des Risikomanagements zu analysieren. Verschiedene Studien, die auf ESG-Informationen von ECPI basieren und von Nomura Securities durchgeführt wurden, bestätigen dies. Sie weisen eine Korrelation zwischen ESG-Ratingabstufungen und einem Abfall der Aktienkurse in dem Zeitraum von September 2005 bis Juli 2012 bei JPMorgan nach.

Eine andere Studie von Nomura, die den Referenzzeitraum September 2005 bis März 2013 betrachtet, belegt zudem, dass Unternehmen, die zwei oder mehr ESG-Ratingstufen eingebüßt haben, häufiger gegenüber der Benchmark underperformten als Unternehmen, deren Rating, sowohl für den Punkt Umwelt als auch für Soziales und Governance, nur um eine Stufe abgewertet wurden. Ein Portfoliomanager kann von diesen Informationen profitieren, indem er sie in den Investmentprozess einbindet und Unternehmen aus seinem Universum ausschließt, die mehrere ESG-Ratingstufen eingebüßt haben. Da die Integration von ESG-Faktoren noch immer keine gängige Marktpraxis ist, kann eine frühzeitige Berücksichtigung dieser Faktoren einen Wettbewerbsvorteil gegenüber dem Markt bieten sowohl was die Reputation, als auch was die risikoadjustierte Performance angeht.

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Aldo Bonati
ist Head of Research Department, ECPI Group (www.ecpigroup.com). Er entwickelt auf Basis von ESG-Standards innovative, investierbare Lösungen und Indizes für Asset Management- und Investment Banking-Kunden von ECPI. Zuvor war er bei BNL Gestioni SGR (jetzt BNP Paribas Asset Management) für nationale und internationale Publikumsfonds zuständig. Aldo Bonati ist Absolvent der SDA Bocconi School of Management (MSc, cum laude) und hält einen Master in Wirtschaft von der Università Commerciale Luigi Bocconi (1999).

ECPI Group
ist ein unabhängiger Anbieter von Investmentberatungsleistungen im Nachhaltigkeitssegment, die auf eigenem Research und einem quantitativen und disziplinierten Investmentprozess basieren. ECPI verfügt über mehr als 15 Jahre Erfahrung in der Entwicklung nachhaltiger und innovativer Investmentlösungen. Die weltweit agierende Gruppe mit Sitz in Luxemburg und Mailand berät bei der Implementierung von Sustainability-Overlays, Strukturierung von Finanzprodukten, Entwicklung thematischer Investmentlösungen, investierbare Indizes und Portfolio-Screening unter Risikomanagement-Gesichtspunkten.

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