Laut dem EIB Arbeitspapier, für das Daten über Infrastruktur-Investitionen institutioneller Investoren weltweit gesammelt wurden, sind nur rund 1% aller institutionellen Gelder, rund 600-700 Mrd. US-Dollar, weltweit derzeit in Infrastruktur investiert – wobei hier Aktien von Unternehmen aus der Infrastrukturbranche nicht mitgezählt wurden.
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„Die Analyse zeigt, dass institutionelle Investoren eine größere Rolle als Quelle für Finanzierungen spielen könnten, aber die Erwartungen sollten realistisch sein“, hielt George Inderst, Autor der Studie mit dem Titel „“Private Infrastructure Finance and Investment in Europe” und CEO der Inderst Advisory, fest.
„Auch eine starke Umschichtung in der durchschnittlichen Asset Allokation von rund 1% auf 3-5% über die nächsten zehn Jahre könnte nur 5-10% des geschätzten Finanzierungsbedarfs für Infrastruktur weltweit beitragen“, so der Analyst weiter.
Deshalb betonte er, dass „traditionelle Finanzierungswege von der öffentlichen und unternehmerischen Seite weiter funktionieren müssen, so auch die Kreditvergabe durch die Banken, besonders in Europa“.
Aus diversen Quellen errechnete Inderst „Benchmark Figures“, die „Schätzungen“ über Investmentquoten in Infrastruktur darstellen: Für Pensionspläne 300 Mrd. US-Dollar, für Versicherungen rund 270 Mrd. US-Dollar, Sovereign Wealth Funds (SWF) rund 50 Mrd. US-Dollar, sowie für Stiftungen und Family Offices 10 Mrd. US-Dollar weltweit.
Der Analyst hält fest: „Investitionen von Pensionsplänen in Infrastruktur haben über die letzten Jahre stark zugenommen, machen aber noch immer nur einen kleinen Teil des gesamten verwalteten Vermögens von 30 Bio. US-Dollar aus“.
Er notierte außerdem, dass die durchschnittliche Infrastrukturquote der Pensionspläne vor allem durch jene in Australien und Kanada hochgehalten wird, wo teilweise bis zu 5% in Infrastruktur investiert würden, während in Europa die Quote oft unter dem Durchschnitt von einem Prozent liegt.
Inderst berechnete auch, dass der „generelle Trend zur Risikominimierung in institutionellen Portfolien“ zu einem Absinken der Aktienquote von 60% in den Jahren 2001 und 2006 auf 47% im Jahr 2012 geführt hat, während gleichzeitig Investitionen in alternative Assetklassen inklusive Infrastruktur aufgebaut wurden.
„Das bedeutet eine Reduktion des Aktienkapitals von rund 200 Mrd. US-Dollar über diesen kurzen Zeitraum“, so der Studienautor.
Dieser Trend könnte laut ihm durch Regulierungen verstärkt werden: „Es gibt Befürchtungen, dass Fair Value-Bewertungen und risikobasierte Regulierungen für institutionelle Investoren zu einer weiteren Risikominimierung und Pro-Zyklizität führen könnten. Und außerdem könnten sie verhindern, dass Infrastruktur- und andere langfristige Investitionen nachhaltig ausgeweitet werden.“
EIB-Studie zu Infrastruktur: Institutionen können Banken bei Finanzierung nicht ersetzen
