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Dt. Regierung will Venture Capital für Pensionskassen schmackhafter machen

Laut den Autoren aus der Beratungsfirma Fleischhauer, Hoyer & Partner (FHP) repräsentieren Pensionskassen bzw. Pensionsfonds derzeit nur 6% der Investoren in deutschen Private Equity Fonds.

Das geringe Interesse deutscher Pensionskassen und Pensionsfonds in heimische Firmenneugründungen zu investieren wirkt auch auf ausländische Investoren abschreckend, lautet das Fazit einer vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie in Auftrag gegebenen Studie.

„Risikokapital ist ein ganz wichtiges Instrument, Markteintritt und Wachstum junger innovativer Unternehmen zu finanzieren,” führte Michael Glos, Bundesminister für Wirtschaft und Technologie, in einer Pressemitteilung anlässlich der Präsentation der Studie aus. „Wir müssten unsere Investitionen in Deutschland in diesem Bereich wenigstens verdoppeln, um international mitzuhalten.“

Glos kündigte an, die Ergebnisse der Studie zu prüfen und möglicherweise in die derzeitigen Beratungen über das Gesetz zur Modernisierung der Rahmenbedingungen für Kapitalbeteiligungen einfließen zu lassen. Außerdem soll ein „international wettbewerbsfähiger steuerrechtlicher Rahmen“ geschaffen werden, „um deutsches Risikokapital für institutionelle Anleger attraktiver zu machen“.

Eines der größten Probleme, dass sich für Pensionskassen und Pensionsfonds bei Investitionen in Venture Capital stellt ist fehlendes Wissen über diese Anlagemöglichkeit. „Private-Equity-Engagements werden dabei als hoch risikoreich angesehen und gelten als zunächst nicht mit einer konservativen Anlagestrategie vereinbar“, so die Autoren der Studie, für die sie 132 deutsche institutionelle Investoren und Dachfonds befragt haben von denen 18% Pensionsvermögen verwalten.

Rechtliche Hürden, die gegen eine Investition sprechen würden, seien nicht genannt worden, jedoch hätten viele der Befragten den organisatorischen Aufwand beklagt, der mit einer solchen Investition einher gehe. Bei FHP fordert man deshalb die deutsche Regierung auf das Image von Venture Capital durch ein politisches Bekenntnis zu dieser Form der Investition zu verbessern, sowie reglementierte, deutsche Anlagevehikel zu schaffen.

„Die Zulassung einer mit den Luxemburger Strukturen (FCP o. ä..) vergleichbaren Rechtsform könnte den Umweg über das Ausland ersparen und den Zugang zu Private Equity auch für kleinere Institutionen wirtschaftlich ermögliche,” so die Autoren. Basis für ein solches Vehikel „könnte der deutsche Spezialfonds sein, der nach der Verabschiedung des Investmentänderungsgesetzes im November 2007 auch Private Equity vorsieht, jedoch mit limitierenden Anlagegrenzen,” so FHP weiter.

Ein weiteres Problem bei der Investition in Venture Capital sei für viele Investoren die zu geringe Größe ihres verwalteten Vermögens. Nach Berechnungen der Autoren der Studie wird sich dieses Problem aber von selbst lösen durch die stetig steigenden Rücklagen in der betrieblichen Altersvorsorge. „Das Potenzial dieser Anleger ist enorm. Allein der Kreis der von uns befragten Institutionen, die noch nicht in Private Equity investiert sind, verwaltet 400 Mrd. Euro; dies entspricht einem Potenzial von gut 1. Mrd. Euro für die Venture-Capital-Allokation,” so FHP.

Als Beispiel nannten die Autoren das noch relativ junge Instrument des Pensionsfonds, das nach Angaben der BaFin im Jahr 2006 um 680% gewachsen ist und in dem derzeit 8,3 Mrd. Euro veranlagt sind. Die Höhe der Pensionsrückstellungen, die derzeit noch nicht in kapitalgedeckten Altersvorsorgeinstrumenten angelegt sind belaufe sich auf 250 Mrd. Euro.

Die Studie ist unter folgender Adresse abrufbar: <link http: www.fhpe.de vc-panel studien.htm>

www.fhpe.de/vc-panel/studien.htm