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Consultant bezweifelt Reformwahrscheinlichkeit in Österreich

Die eingesetzte Pensionkassenreformkommission in Österreich sei zu sehr auf die Vergangenheit fixiert,und zu wenig auf die Zukunft, sagt Kurt Bednar, Experte für betriebliche Altersvorsorge beim Consultingunternehmen Funk Austria.

Die Kommission berät derzeit Vorschläge, um Pensionskürzungen, wie sie nach den durchschnittlich -13% Verlust im vergangenen Jahr, anstehen, in Zukunft vermeiden zu können. Unter den Vorschlägen sind die Einführung von Garantien im Pensionskassensystem sowie die Erhöhung von Schwankungsrückstellungen.

„Ich weiß nicht, wieso sie das alte Thema Garantien wieder aufgebracht haben, nachdem es klar war, dass der Markt dieses Angebot, als es vor vier Jahren eingeführt wurde, abgelehnt hat,“ sagte Bednar vor Journalisten in Wien. Er betonte, dass es im System der betrieblichen Altersvorsorge in Österreich mit der Betrieblichen Kollektivversicherung (BKV) bereits eine Möglichkeit der Garantiepension gebe. Bednar forderte Arbeitgeber dazu auf, ihre Angestellten von der Möglichkeit eines Wechsels zu informieren.

Er schlug vor, Pensionskassenverträge beitragsfrei zu stellen, solange sich die Märkte nicht erholt haben. Statt dessen sollten Arbeitnehmer in der Zwischenzeit einen Vertrag mit einer BKV einrichten und in diesen einzahlen. „Das System braucht Flexibilität. Im besten Fall sollten Pensionskassenmitglieder selbst entscheiden können, wie viel Aktienanteil sie in ihrem Portfolio wollen und ob sie eine Garantie wünschen,“ sagte Bednar.

Er selbst bedauerte, dass bislang das Life-Cycle-Modell in den Pensionskassen, bei dem junge Anwartschaftsberechtigte eine höhere Aktienquote in ihrem Portfolio haben, während diese zur Rente hin sukzessive abgesenkt wird, noch keinen großen Anklang gefunden habe. „Wenn man den Menschen die Auswahl zwischen drei nicht unbedingt sehr unterschiedlichen Veranlagungsmöglichkeiten gibt, dann wählen sie die mittlere. Es ist wie bei den meisten Fragebögen.“

Um das Problem der Altverträge mit hohem Rechnungszins in den Griff zu bekommen, schlägt Bednar steuerliche Anreize für jene Unternehmen vor, die ihre Einzahlungen an die Pensionskasse erhöhen wollen.