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BVI-Zahlen: Plus 42 Mrd. Euro im ersten Halbjahr 2019 - dank Spezialfonds

Die deutsche Fondswirtschaft erzielte im ersten Halbjahr ein Neugeschäft von netto 41,9 Mrd. Euro. Das ist mehr als in den ersten sechs Monaten des Vorjahres, als ihr 40,6 Mrd. Euro zuflossen.

Das Neugeschäft stammt überwiegend von offenen Spezialfonds mit 38,3 Mrd. Euro. In offene Publikumsfonds flossen 1,8 Mrd. Euro. Geschlossene Fonds erzielten 1,7 Mrd. Euro. Freie Mandate verzeichneten netto keine neuen Gelder.

Seit Jahresanfang ist damit das von den Fondsgesellschaften verwaltete Vermögen von 2.954 Mrd. Euro auf 3.226 Mrd. Euro gestiegen. Das entspricht einem Anstieg um neun Prozent. Von dem Gesamtvermögen entfallen 1.772 Mrd. Euro auf offene Spezialfonds, 1.053 Mrd. Euro auf offene Publikumsfonds, 390 Mrd. Euro auf freie Mandate und 11 Mrd. Euro auf geschlossene Fonds.

Immobilienfonds führen die Absatzliste der offenen Publikumsfonds von Anfang Januar bis Ende Juni 2019 mit 6,1 Mrd. Euro Netto-Zuflüssen an. Das ist mehr als doppelt so viel wie im Vorjahreszeitraum (2,8 Mrd. Euro). Das von Immobilienfonds verwaltete Netto-Vermögen ist in den letzten zwölf Monaten um 11% auf 104 Mrd. Euro gewachsen.

Aktienfonds erhielten im ersten Halbjahr netto 0,7 Mrd. Euro neue Gelder. Dazu steuerten aktiv gemanagte Produkte 2,8 Mrd. Euro Zuflüsse bei. Aus Aktien-ETFs flossen 2,1 Mrd. Euro ab. Insgesamt verwalten Aktienfonds mit 385 Mrd. Euro das meiste Vermögen. Mischfonds verzeichneten 0,3 Mrd. Euro neue Gelder. Rentenfonds und Geldmarktfonds belasteten mit insgesamt 3 Mrd. Euro Abflüssen den Absatz der Publikumsfonds. Allein aus Euro-Kurzläufer-Rentenfonds flossen 7,2 Mrd. Euro.

Spezialfonds: Auslagerung des Portfoliomanagements nimmt zu
Bei den offenen Spezialfonds hat die Auslagerung des Portfoliomanagements in den vergangenen Jahren zugenommen. Von den 1.677 Mrd. Euro der Wertpapier-Spezialfonds managen konzernfremde Vermögensverwalter 738 Mrd. Euro. Das entspricht einem Anteil von 44%. Ende 2012 waren es 37%.

Ein Grund dafür ist, dass viele institutionelle Anleger für das Management bestimmter Assetklassen wie Unternehmensanleihen oder Wertpapiere aus Schwellenländern spezialisierte Asset Manager zum Beispiel aus den USA auswählen. Zudem nutzen ausländische Vermögensverwalter das Portfoliomanagement für Fonds als Zugang zum deutschen Markt, ohne eine eigene Kapitalverwaltungsgesellschaft zu gründen. Bei den offenen Immobilien-Spezialfonds, die insgesamt ein Netto-Vermögen von 95 Mrd. Euro verwalten, ist der Anteil in den letzten Jahren rasch gestiegen. Vor sieben Jahren steuerten Manager außerhalb des Konzerns noch 4% des Netto-Vermögens, inzwischen sind es nach Angaben des BVI 26%.