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Allianz warnt vor „Sicherheitspension” in Österreich

Die so genannte „Sicherheitspension“, die in Österreich im Zuge der Pensionskassenreformdebatte vorgeschlagen wurde, schließe Pensionskürzungen nicht völlig aus, erklärte Andreas Csurda, Vorsitzender der Allianz Pensionskasse.

Um ihren Mitgliedern eine sicherere Alternative zur klassischen Pensionskassenlösung zu bieten, haben die Pensionskassen der im Februar eingesetzten Reformkommission die Einführung einer „Sicherheitspension“ vorgeschlagen, in der der Rechnungszins niedriger angesetzt werden soll und die in der Veranlagung weniger Risiko fährt.

„Meine große Sorge ist, dass der Konsument glaubt, dass das ein Allheilmittel ist und ich  fürchte, dass es in einigen Fällen zu einer bösen Überraschung kommt,” so Csurda. Er betonte, dass es auch mit einem niedrigeren Rechnungszins als den standardmäßigen 3,5% in einigen Fällen zu Pensionskürzungen kommen kann, wenn nicht die notwendige Mindestrendite erreicht wird.

„Wir sind von Beginn an in dieser politischen Diskussion ausgeschert und haben gesagt wir raten Kunden, die Sicherheit wollen, in die betriebliche Kollektivversicherung (BKV) zu wechseln,“ so Csurda. Dieses versicherungsförmige Vorsorgemodell entspricht im Wesentlichen der deutschen Pensionskasse und bietet Garantien. Arbeitsrechtlich gibt es keinen Unterschied zwischen einer Pensionskassenlösung und einem BKV-Modell.

Die BKV wurde in Österreich im Jahr 2005 eingeführt, da zu diesem Zeitpunkt jedoch die Börsen beträchtliche Gewinne abwarfen, konnte sich der versicherungsförmige Durchführungsweg, dessen Garantien Renditeeinbußen mit sich bringen, nicht etablieren.

Csurda bestätigte, dass die Präsentation der BKV als Sicherheits-Alternative zur Pensionskasse von der Reformkommission diskutiert und von etlichen Seiten individuelle Wahlfreiheit der Pensionskassenmitglieder gefordert wird. Österreichs größte Gewerkschaft, der ÖGB, hatte von Anfang an seinen Mitgliedern frei gestellt, ob sie einer Pensionskasse oder einer BKV beitreten, die meisten haben sich für erste Lösung entschieden.

Csurda könnte sich etwa vorstellen, dass Leute, die etwa noch 10 oder 15 Jahre zur Pensionierung haben von einer Pensionskasse in eine BKV wechseln. Die Allianz Pensionskasse (421 Mio. Euro verwaltetes Vermögen) betonte, dass in diesem Jahr der „Kapitalerhalt“ für ihre Mitglieder im Vordergrund stehe.

Das Jahr 2008 hat die Pensionskasse mit einer Negativrendite von -9,7% beendet, im Vergleich zu einem Marktschnitt von -13%.  Martin Bruckner, Vorsitzender der Allianz Investment, bestätigte, dass die Pensionskasse derzeit eine „sehr konservative“ Veranlagungsstrategie habe mit einer Aktienquote „im einstelligen Bereich“ und vorwiegend hochwertigen Anleihen.

Die Pensionskasse investiert nicht in alternative Anlageformen, da „die These, dass es unkorrelierte Assetklassen gibt, im vergangene Jahr eine ordentliche Delle bekommen hat", erklärte Bruckner. Csurda bestätigte, dass in diesem Jahr alle Investitionen und das Risikomanagement noch genauer geprüft werden, weil „nichts was wir gelernt haben wirklich mehr stimmt“.