Nachdem sich bereits in den vergangenen Woche verschiedenen Marktteilnehmer sehr unglücklich mit der Äußerung des BaFin-Präsidenten Jochen Sanio gezeigt hatten, dass Hedgefonds „schwarze Löcher mit exzessiver Verschuldung“ seien, bezog nun auch der Bundesverband Alternative Investments e.V. (BAI) Stellung.
Diese und andere vom BaFin getroffenen Aussagen, so der BAI in einer Erklärung, würden der Anlageklasse Hedgefonds nicht gerecht und schaden dem Finanzplatz Deutschland. So erfüllen Hedgefonds nach Auffassung des BAI im internationalen Finanzgefüge eine wichtige Funktion, indem sie Risiken übernehmen, die andere Investoren scheuen und den Markt mit Liquidität versorgen. Die Nutzung von Marktintransparenzen als Korrektiv zu traditionellen Anlageformen, so der BAI weiter, sei ein elementarer Bestandteil stabiler Kapitalmärkte. Systematische Risiken für das globale Finanzsystem gingen daher von Hedgefonds nicht aus.
Nach Aussage des BAI wird der internationale Dachverband der Wertpapieraufsichtsbehörden IOSCO in den kommenden Monaten Risiken von Hedgefonds für das globale Finanzsystem analysieren und internationale Regulierungsmöglichkeiten prüfen. Gerade die Erfahrung auf dem noch jungen deutschen Hedgefondsmarkt zeige, das übertrieben strenge Transparenzanforderungen innovative Fondsmanager von einem Engagement abschrecke, was bislang einer stabilen Marktentwicklung in Deutschland entgegenwirke.
Nun werde die Verurteilung der gesamten Hedgefondsbranche durch die BaFin diesen Trend noch weiter verstärken und den Hedgefondsstandort Deutschland möglicherweise stärker schädigen. Tatsächlich sei vom Gesetzgeber durch das im Jahr 2004 in Kraft getretene Investmentmodernisierungsgesetz (InvG) erwünscht gewesen.
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