Die Generalversammlung von PensionsEurope hat am vergangenen Donnerstag in Brüssel einen neuen Vorstand gewählt. Klaus Stiefermann, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft für betriebliche Altersversorgung (aba) und eine der prägenden Stimmen für die betriebliche Altersversorgung in Deutschland, übernimmt den Vorsitz des europäischen Dachverbands. Er folgt auf Jacques van Dijken vom niederländischen Verband Pensioenfederatie.
Zu stellvertretenden Vorsitzenden wurden Carolina Fernandez (INVERCO/Spanien) sowie Ann Verlinden (PensioPlus/Belgien) gewählt. Damit spiegelt die neue Führungsspitze die Vielfalt der europäischen Altersversorgungssysteme wider und soll den Dialog zwischen den Mitgliedsstaaten weiter stärken.
Reformen der EU-Kommission setzen neuen Rahmen
Die Neuwahl fällt in eine Phase, in der die EU-Kommission zentrale Weichen für die Zukunft der europäischen Altersvorsorge stellt. Zeitgleich präsentierte sie Vorschläge zur Überarbeitung der EbAV-II-Richtlinie, der PEPP-Verordnung sowie der Offenlegungs-Verordnung (SFDR). Hinzu kommen neue Empfehlungen zu Renten-Trackingsystemen, europäischen Pension-Dashboards und Modellen der automatischen Einbeziehung („Auto-Enrolment“).
Ziel des Maßnahmenpakets ist es laut Kommission, den Zugang zu betrieblichen und privaten Zusatzpensionen zu verbessern und damit langfristig eine ausreichende Altersversorgung der Bürgerinnen und Bürger sicherzustellen. Insbesondere sollen Transparenz, Vergleichbarkeit und Nutzerfreundlichkeit der Systeme im Binnenmarkt gestärkt werden.
Stiefermann: „Vorschläge der Kommission sorgfältig prüfen“
Der neue Vorsitzende Klaus Stiefermann kündigte an, die Vorschläge der Kommission gründlich zu evaluieren: „In den kommenden Wochen werden wir gemeinsam mit den anderen Mitgliedern und der Geschäftsstelle von PensionsEurope in Brüssel genau prüfen, inwieweit die vorgelegten Reformen geeignet sind, die ambitionierten Ziele der Kommission zu erreichen.“
Auch die aba-Vorstandsvorsitzende Beate Petry unterstrich die Bedeutung des europäischen Dachverbands: „PensionsEurope ist nicht nur für die betriebliche Altersversorgung und insbesondere für die deutschen Einrichtungen von zentraler Bedeutung. Der Verband spielt eine Schlüsselrolle für die gesamte kapitalgedeckte Altersvorsorge in der EU.“
Eine entscheidende Phase für die europäische Altersvorsorge
Mit der neuen Verbandsführung und den umfassenden Reforminitiativen der EU-Kommission beginnt für die Branche eine richtungsweisende Phase. Die kommenden Monate werden zeigen, wie effektiv die geplanten Regelungen die Stabilität, Effizienz und Attraktivität kapitalgedeckter Altersversorgungssysteme in Europa stärken können. Klar ist: Die Erwartungen an PensionsEurope als Stimme der Einrichtungen der betrieblichen Altersversorgung sind hoch — ebenso wie die Bedeutung des Dialogs zwischen Politik, Sozialpartnern und der Branche.
PensionsEurope wählt neuen Vorstand
Klaus Stiefermann (Bildrechte: aba Arbeitsgemeinschaft für betriebliche Altersversorgung e.V.)
