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BVV erhöht Real Assets und erwartet neue regulatorische Hürden

Die größte deutsche Pensionskasse erwartet konstante Erträge aus Infrastruktur und Immobilieninvestitionen.

Rainer Jakubowski

Im vergangenen Jahr hat die BVV Pensionskasse für den Finanzsektor, die mittlerweile über 25 Mrd. Euro verwaltet, ein „erhebliches Volumen“ an Neugeld in Investmentfonds statt Direktanlagen angelegt.

„Das ist eine „Änderung der Strategie verglichen mit mehrheitlich direkten Anlagen in der Vergangenheit“, sagte Vorstandsmitglied und CFO, Rainer Jakubowski, gegenüber unserer Redaktion.

2014 gingen substantielle Summen in Immobilien- und Infrastrukturfonds, sowohl auf der Eigenkapital-, als auch auf der Finanzierungsseite.

Auch Neuanlagen im Anleihensegment wurden nicht als Direktinvestitionen getätigt, sondern in Fonds innerhalb der Absolute Return Anleihen-Strategie.

Jakubowski erläuterte, dass für eine Pensionskasse, die die heimischen Rechnungslegungsstandards anwendet, Direktanlagen in Anleihen die bevorzugte Quelle für stetige Erträge aus Kupons seien, weil diese mehrheitlich gegen Abschreibungen abgesichert sind.

Vergangenes Jahr wies die BVV eine Nettoverzinsung von 3,8% aus, knapp über jener mit 3,7% im Jahr zuvor.

Der Ertrag auf die Kapitalanlagen belief sich auf rund 4%, aber Jakubowski hielt fest, dass diese Erträge „volatil und nicht planbar sind, währenddessen die Verpflichtungen des BVV kontinuierlich und nicht lediglich im Durchschnitt zu erfüllen sind“.

Der CFO betonte: „
Das von der EZB bewirkte beispiellose Niedrigzinsumfeld in unserem Währungsraum muss mit Blick auf die so notwendige betriebliche und private Altersvorsorge der Bevölkerung große Sorge bereiten.

Diese Sorge, gemeinsam mit neuen regulatorischen Anforderungen, hat auch dazu geführt, dass mehr Finanzinstitute ihre Verpflichtungen und Pensionsvermögen auf die BVV übertragen haben – im vergangenen Jahr beliefen sich diese Übertragungen auf 40 Mio. Euro.

Jakubowski betonte erneut, wie der Anstieg an regulatorischen Anforderungen die Pensionskassen belasten.

Er habe „die Hoffnung aufgegeben“, dass die bevorstehenden Stresstests, die von EIOPA durchgeführt werden, dazu beitragen werden, die Anwendung eines Holistic Balance Sheet-Ansatzes auf IORP zu verhindern.

Dennoch werde die BVV, wie viele große Vorsorgeeinrichtungen, die von der BaFin dazu eingeladen wurden, an den Stresstests teilnehmen, bestätigte Jakubowski abschließend.